BLACKNING – AWAKENING RAGE

Blackning - Awakening Rage

BLACKNING

Titel: AWAKENING RAGE

Label: BLACK LION RECORDS

Spieldauer: 41:54 Minuten

VÖ: 28. Juli 2023

Im zehnten Jahr ihres Bestehens kredenzen uns die Brasilianer BLACKNING (nein, da fehlt kein E) ihr drittes Studioalbum „Awakening Rage“. Und wer hĂ€tte es gedacht? BLACKNING spielen rabiaten, mittlerweile fast typisch (sĂŒd-)amerikanischen Thrash, der musikalisch (durchaus nicht im negativen Sinne) an „ĂŒbliche VerdĂ€chtige“ wie alte Sepultura, Slayer, Exodus, Kreator etc. erinnert, songtechnisch aber auch nicht allzu sehr abkupfert und teilweise auch etwas „moderner“ klingt.

Das heißt, BLACKNING erfinden den Thrash Metal sicher nicht neu, liefern mit „Awakening Rage“ aber einmal mehr ein kompromissloses, handwerklich ĂŒberdurchschnittliches und gut produziertes Brett ab. Qualitativ befindet sich das Quartett aus Sao Paolo damit in bester Gesellschaft mit Bands wie ihren Landsleuten von Violator, den Chilenen Nuclear, den Kolumbianern Revenge oder auch Angelus Apatrida oder den Suicidal Angels.

Als Anspieltipps geben die bereits veröffentlichten Videos eigentlich schon eine perfekte Übersicht ĂŒber Stil und QualitĂ€t von „Awakening Rage“:

Ansonsten kommen vor allem das groovige ‚Lambs To The Slaughter“ oder das schleppend-stampfige ‚Insanity To Power‘ noch richtig gut. Dahingegen hauen Songs wie der Opener ‚Violate‘, ‚Vengeance Is Mine‘ und ‚Unnamed Reality‘ zwar auch gut auf die Fresse, kommen imho aber irgendwie nicht so richtig auf den Punkt.

Im Vergleich mit den charmant-bolzigen VorgĂ€ngern „Order Of Chaos“ und „ALieNation“ haben BLACKNING song- wie auch produktionstechnisch mit „Awakening Rage“ definitiv einen großen Sprung nach vorne – quasi von der vierten knapp in die zweite Liga – gemacht. (Oldschool-)Thrash-Fans sollten unbedingt mal reinhören.

Aber man sollte auch realistisch sein: In Sachen „Hitpotenzial“ und „Wiedererkennungswert“ ist  auch „Awakening Rage“ immer noch ein fettes StĂŒck von der Champions League entfernt. Ich drĂŒcke die Daumen fĂŒr das nĂ€chste Album- denn in dieser Hinsicht ist Potenzial fĂŒr GrĂ¶ĂŸeres ist definitiv vorhanden.

Joe Nollek vergibt 7 von 10 Punkten