BLACK RIVER SONS
Titel: SKINS
Label: MUSIC-RECORDS
Spieldauer: 47:09 Minuten
Groovigen Hardrock mit leichten Southern-Rock-Einschlägen spielen die 2016 gegründeten Franzosen BLACK RIVER SONS auf ihrem zweiten Album „Skins“.
Als musikalische Reverenzen führt das Promoschreiben Audioslave, Black Stone Cherry und Lynyrd Skynyrd auf, was den aktuellen Stil der Band – genau in dieser Reihenfolge – ziemlich treffend umschreibt. Bei manchen rockigen Passagen und Refrains kommen mir hin und wieder auch noch Bands wie Victory und D.A.D. in den Sinn.
Die Debüt-EP „Run Like Hell“ (20217) und die erste Scheibe „Poison Stuff“ (2020) boten noch eine „klassische“ Mischung aus Hard- und Southern Rock. Mit „Skins“ haben die BLACK RIVER SONS ihren Sound etwas modernisiert, die Southern-Rock-Einflüsse teilweise stark zurückgefahren und eine kantigere Groove-Rock-Schlagseite á la Audioslave ergänzt.
Songtechnisch klingt das auf „Skins“ alles ziemlich rund, kompakt und abwechslungsreich: Keiner der fast durchwegs 4-minütigen Songs ist in sich unstimmig oder signifikant schwächer als der Rest. Lediglich das 7-minütige ‚Out Of Range‘ ist vielleicht etwas zu lang(atmig) ausgefallen. Auch die tollen Soli passen meist wie die Faust aufs Auge.
Wie stark das Album eigentlich ist, merkt man vielleicht nicht gleich beim ersten Hördurchgang. Beim genaueren „Sezieren“ kristallisieren sich aber immer mehr kleine Highlights heraus:
- ‚Skins‘: Opener und Titletrack, rockt schön atmosphärisch, fast schon episch
- ‚Birds And Beasts‘: Wäre auch auf Audioslave-Alben ein Highlight gewesen, überzeugt mit den einzigen Uptempo-Passagen des Albums
- ‚No Pain No Gain‘: Härtester Song des Albums mit „Gang-Shouts“im Refrain, muss an dabei an Victory denken
- ‚Spit Me Out‘: Groove und Gitarren lassen mich sowohl an mighty Hendrix als auch an die Isländer Vintage Caravan denken
- ‚Don’t Tell It Twice: Hardrockiges Groove-Monster mit fantastischem Southern-Rock-Solo.
- ‚Underneath‘: Eingängiger, fast schon AOR-mäßiger Song mit tollstem Refrain des Albums
- ‚The Road‘: Tolle atmosphärische Ballade mit „Blaze Of Glory“-Spirit, aber ohne Bon-Jovi-Schmalz
Weiterhin erwähnenswert:
- Sänger (und Gitarrist) Emeric erinnert mit seinem souveränen, kernigen wie variablen Gesang durchaus an Chris Robertson von Black Stone Cherry.
- Kein Solo dient dem reinen Selbstzweck, sondern passt von Charakter und Platzierung her immer perfekt zum jeweiligen Song.
- Der tolle Bonustrack ‚Lone Boy‘ ist kein blöder „Füller“, sondern durchaus ein Kaufanreiz für die Digipak-Version des Albums.
Fazit: ‚Skins‘ ist das bisher stärkste und abwechlungsreichste Album der BLACK RIVER SONS und sollte allen Fans von groovigem Hardrock und vor allem o.g. Bands definitv Spaß machen. Für eine höhere Punktzahl fehlen mir hier einfach nur noch gewisse absolut herausragende Hits.
Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten