Um ganz ehrlich zu sein, entstammt dieses Review einem kleinen Irrtum, denn eigentlich hatte ich die neue Scheibe der modernen französischen Hardrocker BlackRain erwartet. Aber dann hätte ich diese interessante britische Truppe verpasst und womöglich niemals kennengelernt.

BLACK RAIN schlugen erst im vorigen Jahr in der Szene ein und bezeichnen ihren Sound als Dark Aggressive Northern Post Punk, wobei sich das „Northern“ auf den Nordosten Englands bezieht. Die neuen Tracks verbinden die schroffen, kalten Ecken und Kanten des klassischen Post Punk mit einem modernen, unwiderstehlichen Drive und sogar einer gewissen Eingängigkeit.

Die Band hat sich die Reputation einer fleißigen, kompromisslosen Truppe mit einem strengen DIY-Ansatz und einen guten bzw. berüchtigten Ruf hinsichtlich ihrer kompromisslosen, intensiven Liveshows erarbeitet.

Das selbstbetitelte Debüt beinhaltet fünf neue Songs und vier Live-Aufnahmen. Die Stücke zelebrieren einen aggressiven, schnellen, frischen Dark Post-Punk Sound mit packenden Gothic Vocals. Eine Mischung, die sehr gut funktioniert, mit der man sich aber auch ein wenig zwischen die musikalischen Stühle setzt: „Too Goth to be Punk. Too Punk to be Goth“.

Die vier Live-Performances streifen eher den frühen Sound der Band, ein Hybrid aus Hardcore Punk und Industrial und fallen daher deutlich roher, sperriger und weniger zugänglich aus als das neue Material.

“Black Rain“ ist dynamisch, energisch, atmosphärisch und von messerscharfer Intensität verbunden mit einer störrischen Outsider-Attitüde, ein Album sowohl zum „star-gazing“  als auch zum „riot-starting“, aber mit nur fünf neuen Songs eher eine EP als ein Longplayer.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten

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