BLACK NAZARETH – BLACK NAZARETH

BLACK NAZARETH

Titel: BLACK NAZARETH

Label: WORMHOLEDEATH RECORDS

Spieldauer: 30:54 Minuten

VÖ: 08. Juli 2022

Durch Bandname und Artwork darf man sich bei BLACK NAZARETH nicht aufs Glatteis führen lassen, deuten diese doch auf anderes als den hier enthaltenen „Adrenaline Rock“. Zudem ist der vorliegende Debüt-Silberling kein „richtiger“ Longplayer, sondern ein Mini-Album, welches die sieben bisher erschienenen Singles und einen brandneuen Song der Gruppe vereint.

Bandname und Albumtitel der Niederländer kommen von der vermutlich wegen Malz- und Kohleproduktion „Black Nazareth“ genannten, heimatlichen Stadt Schiedam und sind zudem an den wenig schmeichelhaften Teilvers aus Johannes 1, 46: „Was kann aus Nazareth Gutes kommen!“ angelehnt.

Die Protagonisten sind allesamt keine Unbekannten und waren bisher vor allem symphonisch bis progressiv unterwegs. Als da wären Sänger Daniël de Jongh (ex-Textures, Crown Compass), Within Temptation-Mitglied Martijn Spierenburg (Keys und Programming), Gitarrist Menno Gootjes (Focus, Usurper) und Henry McIlveen (Threnodyy) am Bass.

Die acht Songs sind eingängig, straight und gleichzeitig anspruchsvoll und deuten die leichten progressiven Einflüsse hier und da noch an. Zudem sind die Tracks der “Compilation” zu verschiedenen Zeitpunkten entstanden und tönen vielleicht auch daher einigermaßen unterschiedlich aus den Boxen.

Im Großen und Ganzen wird hier aber eine Melange aus Hard, Alternative und Modern Rock geboten, die durchaus zu gefallen weiß. Lockt einen der Opener `The Rallying Cry´ mit seinem fulminanten Beginn zunächst noch ein wenig auf die falsche Fährte, so sind spätestens das folgende `Ride´ oder das coole `Thrive´ zeitgemäßer Stadionrock im Stil von Alter Bridge oder den Foo Fighters mit einer Prise Grunge.

Weitere Highlights sind die beinahe poppige Hymne `Heroes´ und die neueste (Mai 2022) Single `Drops Of Sorrow´, eine Halb-Ballade mit wechselnden Tempi, Sounds und Stimmungen und das sicher ausgereifteste, stimmigste und griffigste Stück der Scheibe.

Insgesamt eine mit gut 30 Minuten recht (zu?) kurze Singlesammlung einer spannenden Band mit Potential für Fans von modernem Arena-Rock mit Anspruch.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten