Post Black Metal aus Norwegen zelebrieren uns BIZARREKULT auf ihrem Zweitwerk „Den tapte krigen“ (Der verlorene Krieg). Damit bleibt das Quartett aus Oslo weitestgehend in den Fahrwassern des hervorragenden Debütalbums Vi overlevde aus dem Jahr 2021. 

Zwar wird man fast klassisch mit Blastbeat und schwermütigem Norway Black Metal Riffing in das Album eingeführt, doch schon recht schnell sitzen ruhige, akustische Klänge nebst weiblichem Gesang ein. Dieses Muster – allerdings nicht zwangsläufig mit weiblicher Unterstützung – ziehen sich recht konsequent durch das komplette Album. Teilweise sphärische Gitarrenwände, wie man sie z.B. von Disillusion kennt, finden bei BIZARREKULT ebenfalls eine Heimat (‚Midt I Stormen‘). Interessanterweise vergessen die Norweger dabei nie die notwendige Garstigkeit in den blackmetallischen Songparts. Somit bleibt die Musik immer noch richtig verortet und nutzt nicht nur vereinzelt Stilelemente zur Rechtfertigung. Die Kompositionen bleiben spannend und düster, mit gekeifter Stimme und stellenweise riesigen Blastbeatarrangements. Ein Song wie ‚Løslatt‘ könnte auch von Khold stammen und unterstreicht die Qualität dieser Scheibe. Auch wenn der ein oder andere Überraschungsmoment oder sowas wie ein Hit tatsächlich fehlen, bleiben BIZARREKULT in ihren abgesteckten Rahmen und können stellenweise ordentlich punkten.

Insgesamt ein gutes zweites Album von BIZARREKULT, das ich nur empfehlen kann. Mir persönlich hat der Vorgänger zwar eine Ecke besser gefallen, das macht aber dieses Album keineswegs zu einem schlechten Nachfolger.

Ingo Holzhäuser vergibt 7,5 von 10 Punkten

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