BEWITCHER
Titel: DEEP CUTS & SHALLOW GRAVES
Label: CENTURY MEDIA / SONY MUSIC
Spieldauer: 65:28 Minuten
VÖ: 17. November 2023
„Deep Cuts & Shallow Graves“ ist kein neues Album der Black-Thrasher BEWITCHER aus Oregon, sondern eine Compilation der zwischen 2013 und 2015 entstandenen Demo-Aufnahmen der Band. Den Kern der Scheibe bilden die bisherigen Demoaufnahmen der Band, aufgepeppt mit drei tollen brandneuen Songs.
Erstmals bringt Century Media die bisher meist nur auf limitierten und kaum noch erhältlichen Kassetten veröffentlichten Demos von BEWITCHER jetzt auch auf CD und Doppel-LP raus. In diesem Sinne macht „Deep Cuts & Shallow Graves“ schon mal Sinn. Allerdings muss man erwähnen, dass fast alle Demo-Songs in ähnlicher Form später auch auf dem starken Debütalbum „Bewitcher“ (2016) und dem Nachfolger „Under The Witching Cross“ (2019) veröffentlicht wurden.
Ich persönlich finde es immer etwas blöde und nervig, wenn man auf Demo-Compilations oder Best-of-Scheiben zum „Aufpeppen“ auch noch brandneue Songs hinzufügt. Nachdem mich die letzte BEWITCHER-Scheibe „Cursed By Thy Kingdom“ nicht gänzlich überzeugen konnte, machen die beiden neuen Hammer ‚Manifesting Darkness‚ und ‚Our Lady Of Speed‘ allerdings wieder so richtig Bock auf das kommende Album!
Soundtechnisch ist die Compilation von Anfang bis Ende erfreulich wie erstaunlich einheitlich und ebenso druckvoll wie die regulären Alben. Auch wenn ich die Ursprungsdemos nicht kenne, vermute ich deshalb, dass die Demo-Songs hier einem Remastering unterzogen wurden.
„Deep Cuts & Shallow Graves“ mit Zuordnungen der Songs im Überblick:
Neue Songs
01. Manifesting Darkness (bisher unveröffentlicht, sehr stark, 8,5 Punkte)
02. Our Lady Of Speed (bisher unveröffentlicht, sehr geil, fette 9 Punkte)
03. Bastard (Mötley Crüe Cover, 2022 auf limitierter US-Promo-Flexi veröffentlicht, macht Spaß)
Midnight Hunters Demo 2015 (3 Songs, bisher nur auf 50 nummerierten Kassetten)
04. Speed ‚Til You Bleed (später auf „Bewitcher“)
05. Midnight Hunters (später auf „Bewitcher“)
06. Rome Is On Fire (später auf „Under The Witching Cross“)
Wild Blasphemy Demo 2013 (4 Songs, bisher nur auf CD und 100 nummerierten Kassetten)
07. Wild Blasphemy (später auf „Bewitcher“)
08. Rebellion At The Gates Of Heaven (nie auf offiziellem Album veröffentlicht)
09. Black Speed Delirium (später auf „Bewitcher“)
10. Trial Of Swords (später auf „Bewitcher“)
Satanic Panic Demo 2013 (3 Songs, bisher nur auf 50 nummerierten Kassetten)
11. Bewitcher (später auf „Bewitcher“)
12. Sin Is In Her Blood (später auf „Bewitcher“)
13. In The Night (später auf „Bewitcher“)
Demos 2014 (bisher unveröffentlicht)
14. Harlots Of Hel (später auf „Bewitcher“)
15. Hot Nights, Red Lights (später auf „Bewitcher“)
Demos 2015 (bisher nur auf 100 Kassetten der Demo-Compilation „Grand Rites Of The Wicked“)
16. In The Sign Of The Goat (später auf „Under The Witching Cross“)
17. Hedgerider (nie auf offiziellem Album veröffentlicht)
Fazit und Bewertung:
BEWITCHER zählen meiner Meinung nach noch nicht zur absoluten Top-Liga in Sachen Black/Thrash, zeigen aber, dass sie seit ihrem ersten Ton absolut hochklassig unterwegs sind. Wenn man eh schon die regulären Alben im Regal hat, ist „Deep Cuts & Shallow Graves“ trotz einiger „Schmankerl“ jetzt nicht zwingend essenzielll. Neulingen, Komplettisten und Fans der Band kann ich die Compilation allerdings wärmstens empfehlen.
Joe Nollek vergibt keine Bewertung