BEHEMOTH
Titel: OPVS CONTRA NATVRAM
Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 43:20 Minuten
VÖ: 16. September 2022
Erst kürzlich waren BEHEMOTH zu Gast auf dem Download Germany und spielten dort zum ersten Mal ´Off To War´, eine Singleauskopplung von dem am 16. September erscheinenden neuen Album “Opvs Contra Natvram”, live. Ob es ein Zeichen war, dass sich der Himmel genau zu diesem Zeitpunkt verdunkelte? Man weiß es nicht. “Opvs Contra Natvram” ist das zwölfte Album in 32 Jahren BEHEMOTH und der Titel der Platte sagt das aus, was Adam Darski – alias Nergal – seit Jahrzehnten macht, nämlich gegen den Strom schwimmen. Über den Namen der neuen Langrille sagt Nergal in der Presseinfo:
“Der Albumtitel bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen. Es ist das Negativ der Werte, der Moral und Ethik, gegen die ich antrete. Ich habe ernsthaft mit destruktiven Tendenzen in der Popkultur gerungen – soziale Medien sind Werkzeuge, die ich für sehr gefährliche Waffen in den Händen von Menschen halte, die nicht fähig sind, über andere zu urteilen. Das ist etwas, das ich als sehr destruktiv, beunruhigend und extrem einschränkend finde, aus der Perspektive eines Künstlers und dies mein Mittelfinger dazu.”
Für “Opvs Contra Natvram” arbeitete die polnische Extreme-Metal Band wieder mit Nuclear Blast Records zusammen und wurde von Jhoc Pasadena produziert. Ich bin sehr gespannt auf den Nachfolger von “Loved You At Your Darkest” aus 2018 und dem Live-Album “In Absentia Dei” aus 2021.
“Opvs Contra Natvram” eröffnet mit dem Intro ´Post-God Nirvana´, dass atmosphärisch höllisch genial ist und spätestens als Nergals Stimme einsetzt ahnt man, dass da etwas richtig geiles in den kommenden 40 Minuten aus den Boxen ballern wird. ´Malaria Vvlgata´ bricht mit Tempo und brachialen Blastbeats über den Hörer herein, ist giftig und lässt die Lautsprecher beben. Anders wird es bei ´The Deathless Sun´, dass düster seine Runden dreht und als Single veröffentlicht wurde. ´Ov My Herculean Exile´ bringt eine weitere starke Song-Eröffnung, ist im Verlauf aber deutlich “ruhiger” als die Vorgänger. ´Neo – Spartacvs´ liefert feinsten, finsteren Todesstahl. Über ´Disinheritance´ gehts zur nächsten und bereits angesprochenen Single ´Off To War´ und zum melodisch bösen ´Once Upon A Pale Horse´, das gegen Ende die Taktrate enorm steigert. ´Thy Becoming Eternal´ und ´Versvs Christvs´ sind die finalen Songs eines starken Albums von BEHEMOTH, dass ihnen weiterhin den Platz auf dem Thron der Black/Death/Extreme Metal Bands sichert und das mit seiner ein -und zugänglichen Art neue Hörer für Polen´s Finest gewinnen wird.
Fans und Genre-Liebhaber greifen bedenkenlos zu und bekommen dafür ein Fest bestehend aus zehn Black beziehungsweise Death Metal Tracks, von denen ´Deathless Sun´, ´Versvs Christvs´ und auch das Intro ´Post-God Nirvana´ meine derzeitigen Favoriten sind. Das Gesamtwerk “Opvs Contra Natvram” ist zudem tiefgründig und facettenreich. Also ran an die Blastbeats und die sägenden Gitarren, nebst Nergals eindrucksvoller Stimme, die so finster ist, dass es mir schon beim Schreiben kalt über den Rücken läuft.
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten