Ihr 25- jähriges Bandjubiläum feiern BATTLESWORD mit dem Erscheinen ihrer neuen Platte (XX)V-OF TALES AND TRAGEDIES am 26.09.2024. Seit einem viertel Jahrhundert, in wechselnder Besetzung, dabei zu sein ist schon ein Meilenstein in der Bandgeschichte der Melo-Deather die mit (XX)V- OF TALES AND TRAGEDIES die richtigen Worte gefunden haben um das gemeinsam erlebte zu beschreiben. BATTLESWORD scheinen sich mit Axel (Gesang), Erik (Gitarre), Lars (Gitarre), Ben (Bass) und Andreas (Schlagzeug) endgültig gefunden zu haben, denn beim Line-Up gab es diesmal keine Änderungen und auch musikalisch beschreitet man den Weg weiter, den man gemeinsam eingeschlagen hat. Wie schon beim Vorgänger wurde (XX)V-OF TALES AND TRAGEDIES im Big Easy Studio in Hennef von Michael „Freio“ Haas aufgenommen und gemischt, während das Mastering erneut Dan Swanö übernommen hat.

Mit dem instrumentalen Intro `The Apparation` startet die Scheibe um dann gefolgt von `Memento (te hominem esse)` in gewohnter BATTLESWORD-Manier die Hunde von der Leine zu lassen. Nicht nur mal wieder ein lateinischer Begriff der darauf hinweist, dass wir alle keine Götter sondern Menschen sind, sondern ebenso auch ein zielstrebiges hochschalten in schnellere Gänge. Mit `Break The Seven Seals` wirft man einen Blick auf das, selbstverschuldete, Losbrechen der Hölle bevor sich die Schwertbrüder mit `Brethren Of The Sword` selbst eine Hommage gönnen und an die bisherigen Titel der Bandgeschichte erinnern. Mit `Into The Malestrom Of Old` wird es fast ein wenig doomig und man erinnert an die Schwierigkeit sich gewohnten Verhaltensmustern nicht nur bewusst zu werden sondern wie schwer es eben auch sein kann sich immer wieder daraus zu befreien. Da ist schon was dran: Die schwersten Kämpfe führt man immer mit sich selbst. Mit `Follow The Deathbird’s Call` beschwört man die Kampfeslust und mahnt sich selbst nicht vor dem Morgen zu fürchten. Es folgen die sehr gelungenen Tracks `Obsidian Faces`, bei dem man sich mit den Masken beschäftigt hinter denen man sich so versteckt und `Storm Of The Coffin-born` der sicherlich so einige Nackenmuskeln überstrapazieren wird. In `The Days That Never Were` beschäftigt man sich mit den Erinnerungen an die Vergangenheit die knurrend hinter einem lauern, erinnert aber gleichzeitig daran im Jetzt zu bleiben, denn das ist alles was man hat und eigentlich auch übrig bleibt. Den letzten Track vor dem wieder instrumentalen Outro `A New Hope` beschreiben BATTLESWORD mit dem Titel `You Are The Fire`, der gleichzeitig auch mein Lieblingslied auf der Platte ist. Nicht nur, weil er durch den eingängigen diesmal klaren Refrain und auch den Shouts dazwischen ein wenig anders daher kommt, sondern auch Mut macht das eigene Feuer offen und stolz nach außen zu tragen.

Ein Stück Weiterentwicklung und Aufbruchstimmung ist zu spüren auf dem Jubiläums Album von BATTLESWORD. Dabei vernachlässigen sie nicht ihre Vergangenheit, denn musikalisch bleiben sie sich treu, streuen aber auch gekonnt ein paar neue Elemente ein ohne sich dabei von sich selbst zu entfernen. Bestes Beispiel sind hier die wirklich starken Growls von Sänger Axel, dessen Stimmgewalt auch hier wieder beachtlich daher kommt bzw. auch durch die spürbar größere Abwechslung mehr hervor gehoben wird. Die Hommage hätte ich persönlich nicht wirklich gebraucht, aber zum Bandjubiläum kann man das natürlich schonmal machen. (XX)V-OF TALES AND TRAGEDIES verfügt dennoch über genug Abwechslungspotential und Tiefe um nicht langweilig zu werden, bedient jedoch trotzdem liebgewonnene Genre-Eigenheiten. Stellt sich die Frage wann Amon Amarth denn dann mal auf den Trichter kommen BATTLESWORD auf Tour mitzunehmen. (Vielleicht geschieht das aber auch ganz bewusst aus Konkurrenz Gründen nicht. ) Möchte ich nach dem Hören des Albums in den Krieg ziehen? Nein, aber über Kriege aller Art nachdenken und heftig den Kopf schütteln; was letztendlich sogar das bessere Schwert ist.

Zur Feier des 25-jährigen Bandjubiläums möchten die Jungs übrigens etwas zurückgeben und laden am 04./05. Oktober 2024 zu einem 2-tägigen Birthday-Bash in die altehrwürdige Rock-Kultur-Werkstatt Viersen ein, wo sie an beiden Tagen zusammen mit Sic Zone, Charon`s Decay, Mortal Peril und Mytherine dieses Jubiläum gehörig feiern werden. Also schnürt die Tanzschuhe, aber lasst das Kriegsschwert daheim (wird eh kein Platz dafür da sein): Es darf gemosht werden!

Judith Kroll vergibt 9 von 10 Punkten

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