
BAEST
Titel: COLOSSAL
Label: Century Media Records
Spieldauer: 42:06 Minuten
VÖ: 15. August 2025
Unsere Nachbarn aus Dänemark sind bekannt für ihre Metalbands, besonders jene, die gepflegten Todesstahl zocken. Zu dieser Riege der Abriss-Mucker gehören BAEST, die ihr viertes Studioalbum “Colossal” am 15. August 2025 über Century Media Records raushauen. Die Truppe um Svend Karlsson (Rhythm/Lead Guitar), Simon Olsen (Vocals), Lasse Revsbech (Rhythm/Lead Guitar), Sebastian Abildsten (Drums & Percussion) und Mattias ‘Muddi’ Melchiorsen (Bass) hat “Colossal” zusammen mit Tue Madsen im Antfarm Studio produziert und neun Tracks mit einer Länge von 42 Minuten auf verschiedene Tonträger geballert. Das Album-Artwork stammt aus der Feder von Solomacello.
BAEST kommentieren ihr Album “Colossal” so:
“Als Hommage an die Heavy-Metal-Wurzeln unserer Musik wollten wir schnelle, klassische und rockige Riffs integrieren. Dieses Album zeigt unsere Leidenschaft für Melodien und eine neue Richtung für unseren Death Metal. ‘Colossal’ behält die Energie früherer Veröffentlichungen bei und verleiht dem Inferno neue Aromen. Es ist ein ehrliches, originelles und aufregendes Werk. Die zweijährigen Aufnahmen im Antfarm Studio mit Tue Madsen waren ein anderer, aber spannender Prozess, der viel Raum zwischen den veröffentlichten Songs ließ. Die ersten beiden Singles ‘Colossus’ und ‘Imp Of The Perverse’ sind mittlerweile über ein Jahr alt. Wir fanden, dass es sich richtig anfühlte, den Songs mehr Zeit zum Wachsen zu geben, und wir mussten dabei auch unseren eigenen Stil und Sound neu erfinden. Das führt zu unserer Zufriedenheit mit ‘Colossal’ – es ist klanglich ein breit gefächertes Album, und wir fühlen, dass dies die Essenz von BAEST ist. Dass wir einige der neuen Songs live auf unserer letzten Tour mit den dänischen Rocklegenden D-A-D gespielt haben, hat uns geholfen, die Attraktivität der neuen Songs zu untermauern und die Albumaufnahmen zwischen den Konzerten abzuschließen. Als Nächstes starten wir unsere erste US/Nordamerika-Tour als Support von Arch Enemy, und im Anschluss daran besuchen wir zahlreiche europäische Festivals. Das ist die perfekte Plattform, um das neue Material zu präsentieren und Feedback von den Fans zu bekommen – wir sehen uns auf Tour!”
So, legen wir los!
“Ist das AC/DC oder wie?”, das kann man sich schon fragen, wenn die ersten Noten des Openers ‘Stormbringer’ erklingen. Doch noch während die grauen Zellen rotieren, kommt eine fette Bandbreite Danish Death Metal Dynamite aus dem Hause BAEST, der doch Hard Rock Vibes in seiner Struktur hat – vergleichbar mit DEBAUCHERY. Nach dieser recht „schwungvollen“ Nummer macht ‘Colossus’ seinem Namen alle Ehre und stampft gepflegt alles nieder was sich im Umkreis von 100 Metern befindet – sehr geil auch die tiefen Growls, besonders wenn Simon Olsen “Colossus” aus seiner Kehler abfeuert. Groovigen Stahl halten BAEST im dritten Song ‘In Loathe And Love’ für uns bereit und den als Single veröffentlichten Death-Rocker ‘King Of The Sun’ mit Jesper Binzer von D-A-D) kommentieren BAEST so:
“Unsere neue Single ‘King Of The Sun’ knüpft an den Rock-Sound von ‘Misfortunate Son’ an, fügt aber unseren charakteristischen Death Metal hinzu und bringt noch mehr Rock ’n‘ Roll-Elemente ins Spiel. Wir hatten das Glück, Jesper Binzer (D-A-D) für dieses Projekt gewinnen zu können – eine Rocklegende und ein Traum für Baest. Jesper verleiht dem Baest-Sound eine völlig neue Note und treibt uns in unbekannte Gefilde voran.”
In ‘Imp Of The Perverse’ gibt’s satte Blastbeats, fette Gitarren und so gottlos gute Growls – zum Niederknien und in ‘Misfortunate Son’ sind die dänischen Schwarzmetaller von ORM dabei und auch hier gibt es die Stimmen von BAEST zum Song:
“‘Misfortunate Son’” ist die neueste Singleauskopplung aus unserem kommenden vierten Album “Colossal”. Aufgenommen im Antfarm Studio mit Tue Madsen (THE HAUNTED, HEAVEN SHALL BURN, MESHUGGAH), bringt es eine Mischung aus Melodie und Brutalität hervor. Der Song zeigt unsere Leidenschaft für klassisches Heavy-Metal-Riffing, während er gleichzeitig die charakteristische Eingängigkeit aufweist, nach der wir bei BAEST immer streben! Wir haben unsere dänischen Helden ORM dazugeholt, um einige unheimliche Vocals hinzuzufügen, die dem Track eine düstere Stimmung verleihen…“
Das haben die Jungs geschafft! ‘Mouth Of The River’ bietet wieder den typischen BAEST Sound: Brutale Bässe, fette Riffs und gutturales Feuer. Weiter geht es mit der instrumentalen Groove ‘n’ Roll Nummer ‘Light The Beacons’ und für das große, sechs Minuten dauernde, orkanartige Finale mit Riffgewitter, Donnerschlagbässen und jenen unverwechselbaren Vocals namens ‘Depraved World’ lehne ich mich genüsslich zurück und genieße das dänische Metal-Feuerwerk von BAEST.
Mit “Colossal” machen BAEST einen weiteren Schritt Richtung der großen (Festival-)Bühnen dieser Welt. Die Zeiten als Underground-Geheimtipp sind spätestens seit der Veröffentlichung von “Justitia” vorbei. Mit ihrem prominenten D-A:D Feature in ‘King Of The Sun’ haben die Dänen sicherlich viele Fans gewonnen und ORM sind auch keine Unbekannten. Am Ende hilft jedoch der beste Gast nichts, wenn die Mucke nicht ankommt und ordentlich die Synapsen in Wallung versetzt – und Achtung: genau das passiert in “Colossal”. Von den Riffs, den Drums und allem anderen habe ich genug geschwärmt, jetzt gibt es nur noch die Essenz aus all dem geschriebenen, also merkt euch: Wenn der Boden zuhause nicht bebt, ist “Colossal” nicht laut genug aufgedreht!
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten