AVMAKT
Titel: SATANIC INVERSION OF…
Label: PEACEVILLE RECORDS
Spieldauer: 44:26 Minuten
VÖ: 30. August 2024
Norwegen bleibt ein steter Quell an Guten bis herausragenden Black Metal Bands. Mit Mitgliedern von Aura Noir oder Obliteration haben sich vor vier Jahren AVMAKT aus Viken formiert. „Satanic Inversion of…“ ist das Ergebnis, dass es zu beleuchten gilt. Dabei war das Demo aus dem Jahr 2021 schon ein echter Brecher.
Im wesentlichen erschaffen AVMAKT eine Scheibe, die pure Nostalgie des norwegischen Black Metals in sich trägt. Genauer gesagt knüpfen sie an das Schaffen von den Landsmännern von Darkthrone an. Insbesondere die Schaffensperiode in den 1990ern wird dabei zur Schablone und reicht von A Blaze… bis zur Hate them. Jetzt kann man sich natürlich die Frage stellen, ob es eine solche Nostalgie Combo tatsächlich braucht. Ich sage ja, denn sie transportieren sehr viel in Sachen Klangerlebnis – nicht gar so lo-fi – und dennoch unverkennbar. Einfache, harsche und repetitive Riffs, effektvolles Drumming und schwarzes Gekrächze am Mikrofon. Der Charakter der Platte entspricht einer tiefschwarze Verneigung vor den Altvorderen ohne sie simpel zu kopieren. Dem Geflirre wohnt ein tiefer Quell an Inspiration aus jener Zeit als in Norwegen harscher Black Metal und symphonischer Black Metal sich nebeneinander entwickeln konnten. AVMAKT wählen aber klar den raw and brutal way und bieten tempovarianten, furios-repetiven und schmutzigen Black Metal. Und das in einer Essenz und Tiefe, die ihnen erstmal einer nachmachen muss. Alleine der Abschlusstrack ‚Doubt and the Void‘ verschlingt sich in der kalten, schwarzen trostlosen Einöde des Nichts – und den Hörer gleich mit.
Fazit: Ein ganz starkes Album aus Norwegen, das sich zumindest selten im Regal bei mir finden lässt, sondern eher auf dem Plattenteller liegt und sich von einer Diamantnadel beharken lassen muss. Saustarke Scheibe!
Ingo Holzhäuser vergibt 9,5 von 10 Punkten