AVATARIUM
Titel: DEATH, WHERE IS YOUR STING
Label: AFM RECORDS
Spieldauer: 45:17 Minuten
VÖ: 21. Oktober 2022
Fünf Jahre nach dem Ausstieg ihres Gründungsmitglieds und Bassisten, der Candlemass-Legende Leif Edling, veröffentlichen die schwedischen Epic Doomer AVATARIUM ihre fünfte Studioscheibe “Death, Where Is Your Sting” erstmals (fast) komplett ohne dessen Mitwirkung, während er auf dem Vorgänger “The Fire I Long For” (2019) noch drei Titel beigesteuert hatte.
AVATARIUM im Allgemeinen und ihre Frontfrau im Speziellen sprengen Genregrenzen und mischen und garnieren ihre doomigen, tiefen, düsteren Riffs mit klassischen 60/70er Hardrock Zitaten, akustischen Arrangements, Blues und Streicher-/Piano-Parts.
Über allem aber thront die raue, dunkle, intensive Stimme von Jennie-Ann Smith, was solche Songperlen wie den Opener `A Love Like Ours´, das folgende `Stockholm´ und die wunderschönen Melodien des eingängigen Titelsongs hervorbringt.
Gleichermaßen fesselnd der elegisch, beinahe sakral beginnende `Psalm For The Living´, in den erst nach drei Minuten die voluminöse E-Gitarre einsteigt und das facettenreiche `Nocturne´, das scheppernde Riffs, großartige Melodien und Vocals sowie ein mitreißendes Solo zu bieten hat.
Wie bereits der aus den Korintherbriefen der Bibel entlehnte Albumtitel erahnen lässt, drehen sich die erstmals komplett von Frontfrau Smith verfassten Lyrics um existentielle Themen aus Religion, Philosophie und Psychologie.
Das Oberthema Tod wurde von der Pandemie inspiriert, durch die viele Menschen aus dem Nichts heraus ungewollte Berührungspunkte mit diesem hatten und wir doch gefühlt alle diesem nochmal so grade von der Schüppe gesprungen sind.
Das abschließende Instrumental `Transcendent´ entlässt uns mit tiefen Streicherklängen aus einem intensiven, überwältigenden Werk, prädestiniert sowohl für das Kamin- und Lagerfeuer als auch für die großen und kleinen Bühnen dieser Welt.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten