AVATAR – DON´T GO IN THE FOREST

AVATAR

Titel: DON´T GO IN THE FOREST

Label: BLACK WALTZ RECORDS

Spieldauer: 47:30 Minuten

VÖ: 31. Oktober 2025

Bereits zum zehnten Mal gehen die schwedischen Metaller AVATAR in den dunklen Wald und wir sind gespannt, was sie uns mitgebracht haben, und hoffen, dass wir den Albumtitel „Don´t Go In The Forest“ nicht als Warnung verstehen sollten:

„For centuries the circus would come to town. Now, for the first time in history, the gravitational pull of Avatar is so strong that the town is coming to the circus. A circus deep in the forest. A forbidden place. A taboo you are destined to break.“

AVATAR kombinieren in ihrem mitreißenden Sound Death Metal, Groove Metal, Trash, Metalcore und Alternative zu einer einzigartigen, kurzweiligen Mischung und passen seit jeher in keine stilistische Schublade. Da bräuchte man schon eine ganze Kommode oder sogar einen Schrank.

Gegründet von Drummer John Alfredsson und Gitarrist Jonas Jarlsby schon als Teenager, bald ergänzt durch den charismatischen Sänger Johannes Eckerström, Henrik Sandelin (Bass) und damals noch Simon Andersson, welcher 2011 durch den aktuellen zweiten Gitarristen Tim Öhrström ersetzt wurde, sind AVATAR zu einer festen Größe in der Rock- und Metalszene avanciert und vor allem für ihre energiegeladenen Liveshows berühmt und berüchtigt.

Fast hat die Band ihr eigenes Genre definiert, weiterentwickelt und bringt dem Metalgott auf dem „altar of the riff“ ihre Opfergaben dar. Chöre, Brass, Moogs, Piano, Streicher und weitere Gimmicks werden eingebaut und helfen, Regeln und Grenzen aufzubrechen.

Schon die sage und schreibe fünf Vorabauskopplungen der neuen Scheibe – schöne neue Welt, in der man bereits die Hälfte des neuen Materials vorab raushaut – könnten kaum vielfältiger und unterhaltsamer ausfallen.

‘Tonight We Must Be Warriors’ startet mit marschartigen Trommeln und Flötenklängen, es folgen die schnelle, melodische Hymne ‘In The Airwaves’, der folkig-maritime Banger ‘Captain Goat’, der wild-eingängige Titeltrack mit typischem AVATAR Riff und unwiderstehlichem Chorus sowie das rhythmisch-treibende ‘Death And Glitz’.

Der deathlastige ‘Abduction Song’ und die Power-Ballade ‘Howling At The Waves’ setzen die Benchmarks dies- und jenseits vom Ende der Härteskale und das verträumte ‘Magic Lantern’ schließt eine  großartige Langrille stimmungsvoll ab.

Durchaus mit Haken und Ösen, stiloffen und mit einem Schuss Wahnwitz und natürlich jeder Menge Theatralik präsentiert die Truppe eine begeisternde Scheibe mit groovigen Rhythmen und ansteckenden Melodien und haufenweise Eingängigkeit, Frische und Kreativität. AVATAR machen Dinge, die sie noch nie gemacht haben, gehen Wagnisse ein und schrecken auch vor musikalischen Experimenten, wo sie Sinn und Spaß machen, nicht zurück. Und das mit maximaler Eigenständigkeit, größtem Wiedererkennungswert und hohem Spaßfaktor.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten