AVATAR – DANCE DEVIL DANCE

AVATAR

Titel: DANCE DEVIL DANCE

Label: BLACK WALTZ RECORDS/THIRTY TIGERS

Spieldauer: 41:17 Minuten

VÖ: 17. Februar 2023

Mit ihrem Avant Garde Metal Stilmix aus Heavy/Groove Metal und je einem Schuss Death, Prog und Industrial legt die schwedische Truppe AVATAR mit “Dance Devil Dance“ bereits ihr neuntes Studioalbum vor.

Aufgenommen wurde mit Produzent Jay Ruston (Anthrax, Stone Sour, Amon Amarth, Uriah Heep) in der schwedischen Wildnis, einen Monat lang, zu sechst, ohne großen Firlefanz und modernes Studioequipment.

AVATAR wollen stilistische Grenzen einreißen bzw. verschieben, einen neuen einzigartigen Metalstilmix entwickeln, ohne zurückzublicken, und einen Sound voller Lust erschaffen, der den ganzen Körper ergreift.

Der eröffnende Titelsong, ein mitreißender Einstieg, kommt mit schwerem Groove, massiven Gitarrenwänden und verspielten Melodien sowie den starken Vocals zwischen tiefen Growls, Shouts und hohen Screams daher. Doublebass, hohe Vocals, ein teilweise schräger Rhythmus und strammes Riffing kennzeichnen das folgende `Chimp Mosh Pit´.

`Valley Of Disease´ bietet elektronische Beats, einen eigängigen Refrain und schwere Riffs. Das eher unauffällige, aber enorm eingängige `On The Beach´ erinnert im ska-artigen Chorus an Waltari, bevor das flotte `Do You Feel In Control?´ auch von Devildriver oder Lamb Of God stammen könnte.

Munter weiter geht die musikalische Achterbahnfahrt mit der hoffentlich nicht ganz ernstgemeinten Beach Rock Nummer `Gotta Wanna Riot´, dem enorm eingängigen, funkigen Ohrwurm `The Dirt I’m Buried In´ mit Hammerchorus und dem scheppernden `Clouds Dipped in Chrome´, welches mit Blastbeats, modernem Groove und packendem Refrain aufwartet.

`Hazmat Suit´ kommt punkig, schnell, mit energetischen Shouts und wildem Solo, jedoch auch ein wenig beliebig daher. Das folgende `Train´ startet als bluesige, düster-dramatische Nummer á la Johnny Cash oder Nick Cave, um zwischendurch in einem wilden Gitarren-/Scream-Inferno aufzugehen.

Das abschließende , mitreißende `Violence No Matter What´ ist sicherlich ein Höhepunkt der Platte, ein ziemlich geiler, eingängiger, moderner Rocksong und ein Duett mit der fantastischen Gastsängerin Lzzy Hale (Halestorm).

Wer auf Homogenität und eine eindeutige musikalische Ausrichtung verzichten kann, bekommt mit “Dance Devil Dance“, wie eigentlich immer bei AVATAR, einen zeitgemäßen, eigenständigen Sound und eine kurzweilige, facetten- und abwechslungsreiche Scheibe mit den erwähnten Glanzlichtern geboten.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten