AUDREY HORNE
Titel: DEVIL´S BELL
Label: NAPALM RECORDS
Spieldauer: 48:14 Minuten
VÖ: 22. April 2022
Das norwegische Heavy Rock Quintett AUDREY HORNE hat mittlerweile auch schon 20 Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel und präsentiert vier Jahre nach “Blackout” den Nachfolger “Devil´s Bell”.
Der Fünfer um den charismatischen Ausnahmesänger Torkjell “Toschie” Rød und Enslaved Saitenhexer Ice Dale (bürgerlich: Arve Isdal) mischt nach wie vor NWOBHM mit harten Riffs und Hardrock der 70er und 80er. Der Sound wird bestimmt von “Twin-Gitarren, eingängigen Melodielinien und dem stärksten Rhythmusfundament seit Fort Knox“.
Auf den rasanten, druckvollen „Ozzy meets Billy Talent“-Opener `Ashes To Ashes` folgt das knallharte, leicht punkige `Animal` mit Mitsingrefrain und -garantie. Traditionelle, eher zurückhaltende Songs mit teilweise langen Soli und immer wieder griffigen Refrains wie `Break Out` und das abschließende, siebenminütige `From Darkness` stehen neben dem hymnisch-galoppierenden Instrumental `Return To Grave Valley`.
Ebenso glänzen Ohrwürmer und AOR-Hymnen wie `Toxic Twins` und das riffgetränkte `Danse Macabre` mit seiner langen „From Dusk Till Dawn“-artigen Instrumentalpassage sowie der treibende Titelsong mit seinem genialen Chorus. `All Is Lost´ schließlich erinnert mit nach und nach einsetzenden Instrumenten, dominantem Schlagzeug und Ohoho-Singalong an die skandinavischen Kollegen von Volbeat.
Fazit: „Devil´s Bell“ ist heavier und dunkler als seine Vorgänger, die Songs sind intensiver und länger, kommen selten mit weniger als fünf Minuten aus und bewerkstelligen den Spagat, gleichsam traditionell wie eingängig und zeitgemäß zu sein. Wo die neue The Hellacopters leichtfüßig, chillig und launig ist, fallen einem hier eher Attribute wie massiv, komplex und wütend ein. Beiden Scheiben gemein sind jedoch die überbordende Power, Energie und unbändige Spielfreude.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten