ATTIC – RETURN OF THE WITCHFINDER

Attic - Return Of The Witchfinder

ATTIC

Titel: RETURN OF THE WITCHFINDER

Label: VAN RECORDS

Spieldauer: 50:15 Minuten

VÖ: 22. März 2024

Mit ihrer dritten, langerwarteten Scheibe „Return Of The Witchfinder“ melden sich die wohl größten und authentischsten Mercyful Fate/King Diamond Worshipper ATTIC über sechs Jahre nach ihrem letzen Album „Sanctimonious“ auch veröffentlichungstechnisch endlich wieder zurück auf der Bildfläche.

Und im absolut positiven Sinne ist alles beim Alten geblieben: Wie bisher lässt die Band die Vibes alter Mercyful Fate in einer hin- und wieder dezent Black/Thrash-angehauchten Variante neu aufleben, ohne jemals dumpf zu kopieren. Sänger/Zeremonienmeister Cagliostro zelebriert, leidet, screamt und falsettet einmal mehr in bester King-Diamond-Manier durch das Album.

Besetzungstechnich gab es wohl einen Wechsel, zu dem mir allerdings keine näheren Infos vorliegen. Offenbar wurde der bisherige Gitarrist Rob wohl mittlerweile durch Max Povver/Power ersetzt, der u.a. schon bei den Death-Metallern Erazor und live auch bei den atmosphärischen Black-Metallern Witching Hour sowie den kultigen Luzifer die Saiten zupft.

Das Album: Abgesehen von zwei kurzen, netten Intros bietet „Return Of The Witchfinder“ acht durch die Bank starke Songs:

  • Der Opener ‚Darkest Rites‚ und der Titelsong ‚Return Of The Witchfinder‚ wurden bereits vorab als Video veröffentlicht und sind tatsächlich auch die „eingängigsten“ Kracher des Albums. Obergeil.
  • Mein drittes Highlight ist das balladeske bis melodisch-doomige ‚The Thief’s Candle‘, das stimmungsmäßig fast – aber nicht ganz – an das geniale ‚Dark Hosanna‘ vom Vorgänger herankommt.
  • Auf ‚Hailstorm And Tempest‘ und Abschlusstrack ‚Synodus Horrenda‚ präsentieren sich ATTIC trotz aller Melodic aufgrund vereinzelter Blastbeat-Parts vielleicht härter bzw. blackmetallischer denn je. Cool.
  • ‚Offerings To Baalberith‘, ‚Azrael‘ und ‚The Baleful Baron‘ kommen beim Hören ebenfalls geil, bleiben bei mir trotz aller musikalischer Klasse und Dramatik aber nicht dauerhaft hängen.

Das Urteil: Schwierig. „Return Of The Witchfinder“ ist ein tolles Album und meiner Meinung nach keinesfalls schwächer, aber auch nicht signifikant besser als die beiden vorigen Alben. Der große Oho-Effekt wie einst beim genialen Debüt „The Invocation“ stellt sich bei mir – wie schon bei „Sanctimonious“ – allerdings nicht mehr ein. Dafür haben ATTIC die Messlatte mit ihrem Erstling und Hits wie ‚Join The Coven‘ & Co. bereits einfach gottverdammt hoch gelegt. Aber das ist wirklich Jammern auf höchstem Niveau: Weiterhin kommt keine andere Band an die Göttergaben von Mercyful Fate und King Diamond so nah ran wie ATTIC. Ich freue mich jetzt schon auf weitere stimmungsvolle und weihrauchgeschwängerte Live-Auftritte.

Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten