ATREYU – THE BEAUTIFUL DARK OF LIFE

ATREYU

Titel: THE BEAUTIFUL DARK OF LIFE

Label: SPINEFARM RECORDS

Spieldauer: 50:01 Minuten

VÖ: 08. Dezember 2023

ATREYU zählen zu den Pionieren der melodischen US Metalcore Szene. Dazu Quintett aus Orange County mischt dem typischen Genresound aber auch Elemente des Modern Metal, Hardcore und eine pralle Portion Pop-Punk bei.

Auch ich würde mich seit den Scheiben “Lead Sails Paper Anchor“ (2007) und vor allem “Congregation Of The Damned“ (2009) als Fan des kalifornischen Fünfers bezeichnen, den ich aber nach dem Ausstieg von Frontmann Alex Varkatzas im Herbst 2020 ein wenig aus den Augen verloren hatte.

Die Fans lieben vor allem die charakteristischen, hymnisch-melodischen Refrains sowohl Brandon Sallers als auch seines Vorgängers, die so in der Metalcore Landschaft nahezu einzigartig sein dürften.

In diesem Jahr hat die Band ihre Veröffentlichungspolitik geändert und insgesamt drei Kurzplayer herausgebracht: just Anfang November “A Torch In The Dark” sowie im Laufe des Jahres “The Hope Of A Spark” (April) und “The Moment You Find Your Flame“ (August).

Der nachvollziehbare Hintergrund hierfür sei das Bestreben, allen Songs die Aufmerksamkeit zu verschaffen, die ihnen gebührt, und den geänderten Hörgewohnheiten der Fans zu entsprechen. Bei einem Album mit zehn oder zwölf Tracks würde mindestens die Hälfte davon mehr oder weniger „untergehen“. Eine Erklärung, warum nun doch noch eine Veröffentlichung als Album erfolgt, bleibt man allerdings schuldig.

Man muss also wissen, dass mit den jeweils vier Stücken der drei EPs somit 12 der 15 auf der neuen Scheibe enthaltenen Songs bereits bekannt/veröffentlicht sind. Darunter typisches ATREYU Material wie der Opener `Drowning´ und `God-Devil´, aber das eher poppig, punkige `Gone´, die Hymne `I Don´t Wanna Die´ und das beinahe balladeske `Forevermore´.

Wenden wir uns nun also den drei neuen Tracks zu. Den Anfang macht die experimentell-elektronische und äußerst eingängige um nicht zu sagen hitverdächtige Nummer `Insomnia´ mit Rapteil und hymnischem Chorus. `Dancing With My Demons´ ist ein echter Brocken von einem Metalcoresong, gleichzeitig hart, eingängig und emotional. Der letzte Track des Albums schließlich ist der grandiose Titelsong, der mit Stadiontauglichkeit, Chören und schickem Gitarrensolo überzeugt.

Fazit: Einen Track vom Kaliber eines `Bleeding Is A Luxury´, `Gallows´, `Coffin Nails, `House Of Gold´ oder `Terrified´ (um wirklich nur einige zu nennen) kann ich hier zwar nicht wirklich erkennen. Jedoch stimmen mich vor allem die Ausgewogenheit und Vielseitigkeit der Stücke positiv. Außerdem macht die Qualität der drei neuen Songs Lust und neugierig auf weiteres neues Material.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten