ATHENA XIX – EVERFLOW PART I: FRAMES OF HUMANITY

ATHENA XIX

Titel: EVERFLOW PART I: FRAMES OF HUMANITY

Label: REIGNING PHOENIX MUSIC

Spieldauer: 54:09 Minuten

VÖ: 06. Dezember 2025

Ihren Namen verdanken die italienischen Prog Metaller ATHENA XIX der griechischen Göttin der Weisheit, der Strategie, des Kampfes, der Künste, des Handwerks und der Handarbeit, dem sie beim Neustart der Band im Jahr 2019 zur Besserung Unterscheidbarkeit von den vielen Truppen gleichen Namens noch den Zusatz „XIX“ hinzugefügt haben.

In diesen Tagen erscheint nun das „Comebackalbum“ “Everflow Part 1: Frames Of Humanity“ und bereits bei den ersten gesungenen Tönen denkt der Hörer: Hoppla, da singt doch… genau: hier steht kein Geringerer als Fabio Lione (Angra, Ex-Rhapsody) hinter dem Mikro und daran muss man sich in diesem progressiven musikalischen Umfeld erstmal gewöhnen.

Es braucht einige Durchläufe bis man den typischen, ein wenig theatralischen Gesang bei den komplexen, ausgefeilten Tracks des Fünfers zu schätzen weiß, der ihnen Emotionalität und Tiefe verleiht. Gleiches gilt für die organisch-durchdachten Stücke, die erst nach mehrmaligem Anhören ihre Magie entfalten und lange Zeit Neues entdecken lassen. Und das ist doch eigentlich das Beste, was man vor allem über ein Prog-Album sagen kann, oder?

Stücke wie der Opener `Frames Of Humanity´ oder der Long- und Fokustrack `The Conscience Of Everything´ sind zugleich aggressiv und melodisch, vereinen Härte, Tempowechsel und ruhige Momente. Sie wirken ausgereift und atmosphärisch.

Das Quintett kombiniert „the prog/thrash intensity of recent Symphony X, the romantic undertones of Evergrey, and the epic grandeur of Kamelot, while also incorporating extreme, experimental, and electronic elements“. Die genannten elektronischen Elemente erzeugen breite Klanglandschaften und sorgen für eine einerseits cinematische, andererseits apokalyptisch-dystopische Stimmung, die perfekt zur Story zwischen ökologischem Bewusstsein, Ethik und Moral sowie unkontrolliertem technologischen Fortschritt passt.

Und Apropos Kamelot, deren ehemaliger Sänger Roy Khan sorgt bei der Vorabauskopplung `I Wish´ mit seinem Gastauftritt für ein weiteres Highlight einer an Glanzlichtern wahrlich nicht armen Scheibe.

Weitere Anspieltipps: der Ohrwurm `The Calm Before The Storm`, das großartige `Where Innocence Disappears´ sowie das wilde, vielschichtige `Synchrolife´.

Matteo Amoroso (Schlagzeug), Simone Pellegrini (Gitarre), Alessio Sabella (Bass), Gabriele Guidi (Keyboards) und ihr Frontmann liefern eine starke Leistung und ein abwechslungs- und facettenreiches Langeisen mit Musikalität, Gefühl und Atmosphäre ab.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten