ATAVIST – III: ABSOLUTION

ATAVIST

Titel: III: ABSOLUTION

Label: CANDLELIGHT / SOULFOOD

Spieldauer: 58:05 Minuten

Finster schauen sie auf den Promofotos drein, die Schergen von ATAVIST. Nach dreizehn Jahren Pause (vermisst hatte ich sie ehrlich gesagt nicht…) melden sich die Briten nunmehr mit einem weiteren Doom Death-Bratzen zurück, der mehr als nur in Funeral-Gefilde abgleitet. Neben von hallenden Gitarren flankierten gutturalen Attacken ertönen dabei immer wieder betörende Celli und Violinen, wabernde Synth-Teppiche oder akustische Intermezzi. Wie diese Teile arrangiert sind, erschließt sich mir bei ATAVIST durchaus, sie setzen die einzelnen Parts jedenfalls stimmungsvoll zusammen. Dennoch ertappe ich mich bei der Frage, warum ich mir offenbar durch eine Kloschüssel gebrüllte, unverständliche Textfetzen erschließen soll (ok, hier die wohlwollende Interpretation: der Künstler spricht aus den Untiefen der menschlichen Seele, aber das kommt ja auf’s selbe raus) – die intendierte Stimmung stellt sich beim Rezensenten jedenfalls nicht ein. Das kommt bei mir nischt krass, Alter. Das macht misch krass! Dagegen sind Skepticism echte Frohnaturen. Jodeldijö. Pfarrer Rödelstürz am Mikro (aka Chris Naughton) jedenfalls kriegt die Kurve nicht und schrammt auf dem Funeral-Motorbike-Road Trip „Self-Realisation“ haarscharf an eben jener vorbei: mir schwillt langsam der Kamm. Ergo: wer dieses Zeug hier fast eine Stunde lang über sich ergehen lässt, bedarf fürwahr der „Absolution“. Merke: nicht überall, wo sich die Welle am Felsen bricht, ist Entspannung drin.

Patrick Müller vergibt 5 von 10 Punkten