ARKA’N ASRAFOKOR – DZIKKUH

ARKA'N ASRAFOKOR

Titel: DZIKKUH

Label: Reigning Phoenix Music

Spieldauer: 47:32 Minuten

VÖ: 19. Juli 2024

Wem die Glöcklein klingeln…

Das wäre eine passende Überschrift. Die Band beschreibt sich selbst mit folgendem Satz. „A metal band that draws its inspiration from African tradition and wisdom.“ Beide Beschreibungen passen auf das was kommt. Aber, erst mal schauen, wer ist das? Woher kommen die? ARKA’N ASRAFOKOR sind ein Quintett und kommen aus Togo. Das ist nun mal kein Land, aus dem man mit Metal rechnet. Den Bandnamen kann man mit Musik der Krieger übersetzen. Und ja, zumindest das hört man.

Man hört es an den vielen Rhythmen, die man als traditionell afrikanisch verstehen kann. Da wird getrommelt, da gibt es eine ganze Batterie an Glocken. Hier hat jemand wirklich die Forderung nach „more Cowbell“ erfüllt. Das macht schon Laune. Wenn man das mag.

Aber natürlich spielen Rock Ahavi (Gitarre, Hauptgesang), Enrico Ahavi (Keyboard, Growl- und Sprechgesang), Francis Amevo (Bass), Mass Aholou (Percussion) und Richard Siko (Schlagzeug) ihre Variante (gar nicht mehr so neuem) Modern Metal. Mann fühlt sich erinnert an Sepultura in der „Roots“-Phase, manches Riff kommt aus der Rage Against The Machine-Ecke. Grooviger Thrash füllt sich mit afrikanischen Melodien und Traditionen. Wenn der Metal-Anteil zu stark ist, neigen die Jungs ein wenig zu Eindimensionalität. Überwiegt das afrikanische Blut, dann überzeugen ARKA’N ASRAFOKOR besser. Da höre man mal auf ´Mamade´, das zwischen lyrischen Passagen und derbem Gerüpel wechselt. ´Asrafo´ verbindet kriegerischen Tanz mit Sprechgesang. Am Ende steht mit ´The Calling´ sogar eine waschechte, kraftvolle Ballade.

Ich greife immer wieder gern bei solch exotischen Themen zu. So auch hier. Dabei konnte ich mir so gar nichts darunter vorstellen, wie sie klingen kann, die Verbindung von afrikanischer Tradition und Weisheit. Sie klingt erdig, kraftvoll, gefühlvoll und auch neu. Wenn die Jungs beim nächsten Mal noch etwas eigenständigere Metal-Anteile schaffen, dann können sie noch einiges erreichen. Denn mit ihren ureigenen Wurzeln sind sie schon ganz besonders.

Mario Wolski vergibt 7 von 10 Punkten