APOCALYPTICA – PLAYS METALLICA VOL. 2

APOCALYPTICA

Titel: PLAYS METALLICA VOL. 2

Label: THRODOWN ENTERTAINMENT

Spieldauer: 60:18 Minuten

VÖ: 07. Juni 2024

Mit dem ersten Teil ihres Metallica Coveralbums haben APOCALYPTICA vor beinahe drei Dekaden ihre einmalige Erfolgsgeschichte gestartet und gewissermaßen ihr eigenes Genre begründet.

1993 an der renommierten Sibelius Akademie im finnischen Helsinki gegründet, wollten vier klassisch ausgebildete Musiker ohne allzu große Ambitionen eigentlich nur ihren Idolen mit ihren Lieblingsinstrumenten die Ehre erweisen. Doch das ganze Projekt entwickelte ein gewaltiges Eigenleben und ein schlafender Riese erwachte zum Leben, der ihnen acht beachtliche Longplayer, unzählige Tourneen und über sechs Millionen verkaufte Platten bescherte.

Das Quartett entwickelte sich weiter, verbesserte sein Songwriting und setzte fortan überwiegend auf eigene Stücke. Doch bereits seit zwanzig Jahren wurde über intern einen zweiten Teil des Debüts diskutiert, das nun mit “Plays Metallica Vol. 2“ seine Fortsetzung findet.

Eicca Toppinen, Perttu Kivilaakso, Paavo Lötjönen sowie Drummer Mikko Sirén haben weitere Metallica Tracks in ihren eigenständigen Versionen aufgenommen. Dabei gibt es keinerlei Überschneidungen, es wurden neun andere Stücke ausgewählt. Die Studioarbeit hat erneut Joe Barresi (Queens of the Stone Age, Soundgarden, Tool, Nine Inch Nails) erledigt.

Die aktuellen Neuinterpretationen wirken kreativer, freier und ausgefeilter als damals. Der Gruppe gelingt es, den Kompositionen neues Leben einzuhauchen und ihren eigenen Stempel aufzudrücken sowie hier und da ihre künstlerische Freiheit auszunützen.

Und das gilt ebenso bei für die klassische Umsetzung prädestinierten Tracks wie dem eröffnenden `Ride The Lightning´ oder `The Unforgiven II´ vom Album “Reload“ (1997), aber auch eher wilden, schnellen Songs wie ´The Four Horsemen´, ´The Call Of Ktulu´ und ´Blackened´. Sogar die Umsetzung des rohen, simplen Sounds von `St. Anger´ samt blechernem Drumming ist hörbar gelungen.

Die Beziehung mit der Band ist mittlerweile von gegenseitigem Respekt, ja sogar Freundschaft gekennzeichnet, so verwundert es nicht, dass zwei Mitglieder auch hier ihren Beitrag geleistet haben. So beinhaltet die neue Metallica Hommage der Skandinavier den Thrash Klassiker `The Four Horsemen´ mit Gast Rob Trujillo als Leadsingle.

Als dritte Auskopplung fungiert die eine Hälfte des Schlussdoppels aus den beiden `One´ Bearbeitungen, die das Album beschließen. Während mit der Instrumentalversion ganz großes sinfonisches Tennis den Schlusspunkt setzt, veredelt niemand Geringerer als Frontmann James Hetfield mit seiner Spoken-Word Einlage der unsterblichen Lyrics den Klassiker vom 1988er Meilenstein “…And Justice For All” zu einer faszinierenden, einzigartigen Zusammenarbeit.

Michael Gaspar vergibt keine Bewertung