Anvil
Titel: Legal At Last
Label: AFM
Spieldauer: 50:29 Minuten
Anvil gehört auf jeden Fall eine gehörige Portion Respekt für ihre Lebensleistung gezollt. Allerdings muss ich auch sagen, dass der durch die damalige Filmdoku verursachte Aufwind, auch innerhalb der Band, wieder etwas abgeflacht ist, was man den Scheiben der Cannuck-Legende anmerkt. Waren „Juggernaut Of Justice“ und „Hope In Hell“ zwei wirklich fette, energiegeladene Platten, so flachte die Formkurve bei den dann folgenden „Anvil Is Anvil“ und „Pounding The Pavement“ wieder ab. Diesem Trend folgt leider ebenso der aktuelle Dreher. Zwar ist instrumentaltechnisch natürlich alles im Lot, bei den Kompositionen hakt es allerdings etwas. Zu oft kopiert man sich selbst und bei einigen Refrains und Texten übertreibt man es gar und schießt über das Ziel hinaus. Dennoch ist „Legal At Last“ keine wirklich schlechte Scheibe, denn man hat mit dem relaxt rockenden Stampfer „Glass House“, dem Midtempo-Banger „Bottom Line“ und dem schleppenden, beinahe doomigen „When All‘s Been Said And Done“ sowie – mit leichten Einschränkungen – dem schnellen Titeltrack einige heiße Eisen im Feuer, aber im Großen und Ganzen fehlt so ein bisschen der letzte Kick. Anvil-Fans können und werden aber natürlich dennoch zugreifen, es gibt schließlich positiverweise ebenfalls keine großen negativen Überraschungen zu verzeichnen.
Ludwig Lücker vergibt 7 von 10 Punkten