ANTHEA – TALES UNTOLD

ANTHEA

Titel: ANTHEA –TALES UNTOLD

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 45:15 Minuten

VÖ: 26. August 2022

Die US Symphonic Prog Metaller ANTHEA zeigen sich von Bands wie Nightwish, Kamelot und Wintersun ebenso beeinflusst wie von Filmmusikkomponisten wie Hans Zimmer, John Williams und Danny Elfman.

Dies zeigt bereits wo die Reise auf dem Zweitling “Tales Untold” in etwa hingeht. Eine weitere Besonderheit stellt dar, dass der teilweise symphonische Metal des Quintetts komplett auf männliche Vocals setzt.

Darüber hinaus wird ein einzigartiger, dunkel-eingängiger Soundmix aus Progressive, Power und Thrash Metal Elementen mit einem cineastischen Drang angerührt, der sich in knackigen, stimmigen Songs Bahn bricht und mich durchweg begeistert.

Für eine Verstärkung der düster-melancholischen Stimmung sorgen die Lyrics, welche sich um Verlust, Drogenmissbrauch, Eskapismus und Tod drehen. Dem gegenüber steht eine episch-symphonische Reise mit viel Dynamik und Abwechslung und tollen Melodien und Hooks.

Der Opener und Titelsong stellt dafür das perfekte Beispiel dar, ist er doch ein Ohrwurm mit vereinzelten harshen Vocals, schickem Chorus und packendem Gitarrensolo. Ebenso gefällt die letzte extrem eingängige Auskopplung `Song For Winter´, wogegen die traurige Streicherballade `Memoriam´ einen starken Kontrapunkt setzt.

Doch ANTHEA können auch ganz anders, wovon die relativ flotten und harten `The Deceiver´ und `Sapiens´ ein beeindruckendes Zeugnis ablegen. Aber auch hier kommen immer wieder starke Melodien, Harmonien, diese gewisse Düsternis und Melancholie sowie große Refrains zur Geltung.

Bleibt unbedingt noch das grandiose ebenfalls schnelle, Power Metal-lastige `Empyrean` zu erwähnen, das mit großartigen melodischen Elementen und facettenreichen Vocals, darunter – wieder so ein gelungener Kontrast – die härtesten des gesamten Drehers, aufwartet.

Nur das abschließende Cover `In Time´ aus der Filmkomödie „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“ (1989) ist in meinen Augen verzichtbar und der nachgespielte Gute-Laune-Song schmälert den ansonsten fantastischen Gesamteindruck ein wenig, da er auch die beschriebene Atmosphäre und die Ergriffenheit ob seiner neun mitreißenden Vorgänger etwas zerstört.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten