ANGELUS APATRIDA – AFTERMATH

ANGELUS APATRIDA

Titel: AFTERMATH

Label: CENTURY MEDIA

Spieldauer: 49:46 Minuten

VÖ: 20. Oktober 2023

Die Spanier von ANGELUS APATRIDA sind seit dem Jahr 2000 aktiv und bringen mit der neuen Langrille „Aftermath“ ihre achte Scheibe auf den Markt. Ihre bisherigen Veröffentlichungen waren anständig aber nie außergewöhnlich gut. Auch wenn sie live einen guten Unterhaltungswert haben und ordentlich abgehen, war ich gespannt auf den bislang sechsten Release der Iberer auf dem Traditionslabel Century Media. Umso gespannter war ich auf den Release der neuen Scheibe.

Die Jungs aus Albacete sind auch weiterhin dem Thrash Metal, vornehmlich der Bay Area Prägung, verschrieben. Auch wenn sie eine Band des Thrash Revivals der frühen 2000er Jahre sind, sind sie wie viele andere um traditionellen Sounds und Einflüssen verschrieben. Gerade ANGELUS APATRIDA zwar als Heavy/Power Metal Outfit gestartet, sind eher als Speedfreaks bekannt und können das auch in `Rats‘ ,  `I am Hatred‘ oder vielen anderen Passagen ihrer Songs bestätigen.

Doch fangen wir etwas weiter vorne an. Der Start in die Scheibe mit dem Opener ‚Scavenger‘ ist durchweg gutklassig doch dann kommt mit dem zweiten Song schon ein Killer für mich. `The Cold‘ fängt noch ganz gut an, deutet das Hauptriff an ohne es wirklich auszuspielen. Gangshouts untermauern den etwas rauen Gesang jedoch folgt alsbald dieser cheesig/raue Refrain. Und nein ich habe nichts gegen cheesige Refrains, aber der hier ist echt so abtörnend, da war der ganze Spaß an der Musik plötzlich vorbei. 

Danach können sie noch soviel versuchen, Jamey Jasta also Co-Gröhlette gleich im darauffolgenden Song, die bereits erwähnten guten Songs. Nächster Tiefpunkt ist dann `To whom it may concern‘, wo sich ähnlich zäh und unpassend am Mikrofon versucht wird. Was es auch immer sei. Die Rap-Einlage in ‚What kills us‘ all macht zwar was her, wirkt auf mich eher als Anbiederung als echtes und authentisches Songwriting. Im Abschlusstrack unterstützt wieder am Mikrofon kein Unbekannter. Todd La Torre wirft die Haare in den Nacken und die Stimme ins Mikro. Eine Halbballade zum versöhnlichen Abschluss, die allerdings die Scheibe nicht mehr rettet.

Insgesamt stark durchwachsen, zu langatmig, schwache oder besser immer wieder schwächelnde Sangesleistung, die etwas durch Gangshouts und Gastbeiträge aufgefangen wird. Aber auch insgesamt durchweg teilweise langatmige Standardkost, handwerklich unwidersprochen gut, aber nichts außergewöhnliches. Damit ist hier für mich nicht genug Fleisch am Knochen.

Ingo Holzhäuser vergibt 6 von 10 Punkten