Die Deutschrockband ANGEEKELT wurde im Herbst 2021 von Bernd “Börnie” Sommer und Marc “Venom” Debus aus der Taufe gehoben. Das Duo macht einfachen, energetischen Punkrock mit deutschen Texten, verarbeitet aber auch deutlich hörbar Einflüsse aus Hardcore und Metal.

Die simplen Songs kommen auf den Punkt und machen keine Gefangenen. Zudem wurden sie “old school”, das heißt ausschließlich analog eingespielt und aufgenommen und es wurde auf jegliche digitale Nachbearbeitungen und Korrekturen verzichtet.

Was die Lyrics betrifft hat man zunächst den Eindruck, dass diese sich auf die zwei wesentlichen Themen Alkoholgenuss und das Motorradfahren beschränken. Sind doch so einige Sauf- und Partylieder wie ‚Lebensgefühl 89‘ oder der einer bestimmten Biermarke huldigende Opener ‚Lebenselexier vertreten‘.

So auch das Quasi-Cover ‚Und ich habe kein Geld‘ des bekannten Schlagerbarden Gus Backus und das unterhaltsame ’20 Bier‘, das in vertrauter 10 kleine Jägermeister-Manier die zwanzig Gerstenkaltschalen und ihre Folgen (r)aufzählt.

Mit dem motorisierten Zweirad und dem damit verbundenen Lebens- und Freiheitsgefühl beschäftigen sich neben der eingängigen Hymne ‚Live To Ride‘ auch die beiden Tracks ‚Du Geiles Stück‘ und ‚Route 666‘.

Es gibt aber auch Stücke, die sich gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Problemen widmen und diese kritisieren. So geht es beispielsweise um übertriebene Selbstbezogenheit (‚Du Egoist‘), Blender und Dummschwätzer (‚Sei still‘) und Selbstdarsteller (‚Lass mer doch die Ruh‘) bis hin zu beinahe grenwertigen Forderungen nach Anarchie (‚Ich brauche niemand‘) und resolutem Nonkonformismus (‚Ganz sicher nicht‘).

“Auf die Fresse Rock’n’Roll” bietet simplen, punkigen Deutschrock mit teilweise unterhaltsamen Texten, die sich haarscharf an diversen Geschmacks- und Klischeegrenzen entlang hangeln. Und ob diese auch beim dritten, vierten oder fünften Durchlauf noch zünden, wage ich ebeso ein wenig zu bezweifeln.

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Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten

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