ANFITRITE – CLYTEMNESTRA

ANFITRITE

Titel: CLYTEMNESTRA

Label: INDEPENDENT RELEASE

Spieldauer: 30:40 Minuten

VÖ: 07. Januar 2025

Nach der Veröffentlichung mehrerer EPs präsentieren die in Venezuela beheimateten Symphonic Metaller ANFITRITE ihr Debütalbum mit dem spanischen Titel “Clytemnestra“.

Wie auch der Bandname (Amphritite: die Beherrscherin der Meere und Gattin des Poseidons) stellt der Albumtitel Klytaimnestra (deutsch) eine Gestalt der griechischen Mythologie dar. Diese war die Tochter des Spartanerkönigs Tyndareos und der Leda, Gemahlin des mykenischen Königs Agamemnon und (Halb-)Schwester der Helena. Ihre Kinder waren Iphigenie, Orestes, Elektra und Chrysothemis.

Und auch ein Großteil der acht Tracks des Erstlings beschäftigen sich mit Göttern und Sagenfiguren der mythischen Seite des antiken Griechenlands wie `Pandora´, `Pegasus´ und `Achilles´. Andere beruhen aber auch auf Geschichten aus Literatur oder Fiktion, wie beispielsweise die abschließende „Weihnachtssingle“ `Final Light´, die vom insbesondere zur stillen Zeit sehr beliebten Märchen „Den lille Pige med Svovlstikkerne“ (Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern) des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen inspiriert wurde.

Bandgründer und -leader ist Lord Sting Weiss Dragonheart, der für Keyboards, Orchestrierungen und die teilweise eingesetzten Growls verantwortlich zeichnet. Auch die anderen Mitglieder sind oder waren in anderen, südamerikanischen (Thrash und Viking) Metalbands aktiv, was man dem durchaus wuchtigen Riffing anhören kann.

Dies lässt jedoch auch der glasklaren Sopranstimme der australischen Frontfrau Gina Bafile genügend Luft zum Atmen und Raum zur Entfaltung, so dass feine, facettenreiche symphonische Tracks entstehen, denen es einzig ein wenig an Eingängigkeit und Memorabilität mangelt, denn musikalisches Können, Seele und Tiefgang gibt es hier wahrlich in ausreichendem Maße.

Fazit: Solides Debüt mit einigen guten Songs, die teilweise etwas weniger brav und erwartbar sein müssten, um den berühmten Funken so richtig überspringen zu lassen.

Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten