ANCIENT SETTLERS – OUR LAST ECLIPSE: THE SETTLERS SAGA PT. 1

ANCIENT SETTLERS

Titel: OUR LAST ECLIPSE: THE SETTLERS SAGA PT. 1

Label: CRUSADER RECORDS

Spieldauer: 62:37 Minuten

VÖ: 01. April 2022

Mehr Internationalität als bei den Melodic Deathern ANCIENT SETTLERS ist kaum möglich. Während fünf Sechstel der Gruppe aus Venezuela stammen und über halb Europa (Portugal, Spanien, Frankreich) verstreut sind, hat der finnische Frontmann Antony Hämäläinen (Armageddon, Ex-Nightrage) seinen Lebensmittelpunkt in den USA.

Produziert wurde der Erstling “Our Last Eclipse: The Settlers Saga Pt.1“ zudem vom schwedischen Grammygewinner Fredrik Nordström (At The Gates, Dark Tranquility, Architects, Opeth, etc.). Das Sixpack kombiniert das Reibeisenorgan des Frontmanns mit melodisch sägenden Death Metal Gitarren und dezenten, aber allgegenwärtigen Synthies.

Dabei wissen die schnellen Stücke wie der Opener `Into The Depths I Ride` und der treibende Rausschmeißer `Peregrination` am besten zu gefallen. Letzterer wirft allerdings die Frage auf, warum er nicht nach gut dreieinhalb Minuten endet, die instrumentale, softe Elektroeinlage danach erschließt sich dem Hörer nicht unbedingt.

Die meisten der übrigen Songs bieten einerseits melodische Riffs mit Ohrwurmpotential und ausreichend Härte, andererseits mangelt es jedoch an Kompaktheit, Griffigkeit und Eingängigkeit insbesondere was die Gesangslinien angeht. Wollen doch die rauen, unrunden, blackmetal-artigen Vocals in meinen Augen nicht so recht zu den oftmals gelungenen, Amott-esken Leads passen.

Lobenswerte, hörbare Ausnahmen bilden da neben den genannten flotten Tracks noch das in der Tat dunkel-magische `Jotnar Magick`, die melodisch-eingängige Single `Library Of Tears` und `Memories`, das mit seinen Gangshouts und mehrstimmigem Klargesang (man könnte es auch Chöre nennen) eine willkommene Abwechslung bildet.

Fazit: leider nur solide bis mittelmäßige Melodic Death Kost mit einigen Schwachpunkten und nur einzelnen Lichtblicken!

Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten