ANA sind eine erst Anfang des vergangenen Jahres im australischen Melbourne gegründete Symphonic Metal Band, deren musikalischer Stil und ihre Einflüsse ebenso interessant und vielfältig sind wie die Backgrounds der beteiligten Musiker.

So hat die im Kaukasus geborene Sängerin Anna Khristenko einen klassischen Opernhintergrund und sorgt für hochemotionalen und technisch perfekten Gesang, während Gitarrist Josh Mak eher aus dem Hardrockgenre kommt und Drummer Cleveland Beckford Gonzalez als Gründungsmitglied und Songwriter der panamaischen Metalcoreband Watch Me Face It fungierte.

So spannend und mysteriös, gleichzeitig gefühlvoll, rockig und vielfältig sind dann auch die fünf Tracks des Debüt-Kurzplayers “The Art Of Letting Go“. Während der eingängige Opener `I’m Not the One´ nach modernem, melodischem Hardrock klingt, könnte man das folgende `Scars´ dem Melodic Metal zusortieren.

Eine wichtige Rolle fällt bei all dem Keyboarder Matt Williamson zu, der die Songs mit Synthieteppichen, Orchestrierungen, Chören und Orgelklängen ausstattet. So ebenfalls die Vorabsingle `Ouroboros´, welche darüber hinaus mit Eingängigkeit, Wucht und einem langen Gitarrensolo punktet.

Bevor das abschließende `Moth´ wieder eher ruhig, stimmungsvoll und pianolastig und mit packendem Chorus daherkommt, bietet das dynamische `Sirens´ am ehesten das, was ich mir unter Symphonic Metal vorstelle, und deutet auch die enorme Range der Stimme der Frontfrau an.

Doch egal, wie man es dreht und wendet oder stilistisch einsortiert: ANA liefern ab, und zwar fünf unterhaltsame, facetten- und abwechslungsreiche Songs mit Atmosphäre. Und doch wird man das Gefühl nicht los, das aufgrund des zweifellos vorhandenen musikalischen Potentials und Talents – auch und vor allem bei Gesang und Songwriting – noch so einiges mehr möglich wäre.

Dennoch: vielversprechendes, gelungenes Debüt!

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten

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