AMORPHIS – QUEEN OF TIME (LIVE AT TAVASTIA 2021)

AMORPHIS

Titel: QUEEN OF TIME (LIVE AT TAVASTIA 2021)

Label: ATOMIC FIRE RECORDS

Spieldauer: 59:01 Minuten

VÖ: 13. Oktober 2023

Als die Erde wegen Corona die Luft anhielt, atmeten die finnischen Metaller AMORPHIS einmal tief ein, packten ihr Equipment und stellten eine große Produktion auf die Beine, um eine einzigartige Performance ihres 2018er Albums “Queen Of Time“ auf die Beine zu stellen.

Das Ergebnis “Queen Of Time (Live At The Tavastia)“ wird nun auf Blu-ray, CD und Vinyl veröffentlicht und wurde – wie der Titel bereits erkennen lässt – im altehrwürdigen Tavastia in Helsinki aufgenommen, einem der ältesten Live Clubs in Europa.

Auf die Frage, ob es nicht ein komisches Gefühl war, die leere Location zu bespielen, antwortet Bandleader Esa Holopainen launig und ein wenig selbstironisch: „Eigentlich war es gar nicht so seltsam. Wir haben schon Musikvideos, wie ‚Against Widows‘, im leeren Tavastia gedreht. Außerdem haben wir hier in der Vergangenheit schon mal vor fast leerer Hütte gespielt.“

Das dreizehnte Studioalbum der finnischen Truppe konnte einige hohe Chartplatzierungen einheimsen und wurde von der Kritik weitgehend gefeiert und für seine „monumentale Größe, proggige Eleganz und erhabenen Folkvibe“ gelobt.

So ist eine sicherlich einmalige (Live)-Veröffentlichung, die in der Reihenfolge der Trackliste des Albums die zehn Stücke der Scheibe vom großartigen Opener `The Bee´ bis zum monumental-dramatischen Schlusspunkt `Pyres On The Coast´ beinhaltet, entstanden.

Keine Berücksichtigung fanden hingegen die Bonustracks `Honeyflow´ (Japan) sowie `As Mountains Crumble´ und `Brother And Sister´ der Vinyl- und Digipak-Editionen.

Da es sich nicht um ein Livestream-Event, sondern einen Konzertfilm ohne Publikum handelt, gibt es keinerlei Ansagen und Publikumsreaktionen, so dass einem das eigentlich erforderliche Live-Feeling deutlich abgeht.

Zu den Höhepunkten der „Setliste“ gehören sicherlich das wuchtige `Daughter Of Hate´, das eingängige `The Golden Elk´, der Ohrwurm `Wrong Direction´ sowie das Duett `Amongst Stars´ mit der virtuell zugeschalteten Anneke van Giersbergen (The Gathering, Vuur).

Das Bühnenbild ist gelungen und aufwändig, der Sound ist glasklar, die Lightshow intensiv und abwechslungsreich, das Ganze aus mehreren Kameraperspektiven gefilmt und auch das Artwork ist gewohnt schick und stilvoll. Technisch und musikalisch ist somit alles in Butter.

Da die Songs bis auf die lange Einleitung des Openers und einige Schlenker allerdings komplett unverändert sind, darf man den Mehrwert einer solchen Veröffentlichung doch leicht in Frage stellen. Von daher macht der Dreher nur als/mit Videoversion so einigermaßen und eine eindeutige Bewertung somit keinen Sinn.

Michael Gaspar vergibt keine Bewertung