AMAHIRU – AMAHIRU

AMAHIRU

Titel: AMAHIRU

Label: earMusic

Spieldauer: 56:30 Minuten

Tausendsassa und Hans-Dampf-in-allen-Gassen Frédéric Leclercq kann einfach nicht anders. Jede/n Musiker/in, den/die er persönlich kennenlernt, muss er zu einer musikalischen Zusammenarbeit einladen. Im Fall von AMAHIRU hat es SAKI, Gitarristin der japanischen Metal-Institution Mary’s Blood erwischt. Mit dem selbstbetitelten Ergebnis der französisch-japanischen Freundschaft wird eine enorme Bandbreite, teils sehr moderner Power-Metal-Kunst, dargeboten.

Die japanischen Einflüsse halten sich dabei leider bis auf das Instrumental ‚Ninja No Tamashii‘ und einige kurze Anspielungen in den Gitarrensoli SAKIs dezent im Hintergrund. Europäischen Trallala-Metal bietet zum Glück nur die Zusammenarbeit mit Amaranthe-Sängerin Elize Ryd ‚Lucky Star‘, und als Totalausfall ist der modern rockende, mit allerlei elektronischen Loop-Sperenzchen ausgestattete, Song ‚WTTP (Welcome To The Party)‘ zu werten. Der Rest ist großartig gespielter, facettenreicher, stark produzierter Power-Metal, getragen von starker Gitarrenarbeit und dem wirklich kraftvollen Gesang Archie Wilsons. Wobei bei ‚Vanguard‘ auch mal eine amtliche Thrash-Kelle ausgepackt wird.
Besondere Bonus-Schmankerl am Schluß sind eine alternative Version des Songs ‚Bringing Me Down‘, auf der am Schlagzeug noch einmal Cynic-Legende Sean Reinert (R.I.P.) zu hören ist, sowie eine Cover-Version von Goblins Main Theme zum Soundtrack von George A. Romeros ‚Dawn Of The Dead‘, richtig fett.

Abwechslung ist angesagt auf AMAHIRU, wobei ich mir persönlich mehr asiatische Anteile, ähnlich vielleicht, wie bei einigen Marty Friedman Veröffentlichungen, gewünscht hätte. Aber das ist jammern auf hohem Niveau, das Gesamtpaket bietet definitiv gute Unterhaltung, insofern man seinen Power-Metal nicht ausschließlich Old-School-mäßig goutiert.

Dirk Eckhard vergibt 8 von 10 Punkten