ALLUVIAL
Titel: SARCOMA
Label: NUCLEAR BLAST
Spieldauer: 38:24 Minuten
Seit 2017 das instrumentale Extrem-Metal Debüt “The Deep Longing For Annihilation“ erschien, hat sich die US Band um Wes Hauch entschlossen mit Growls zu arbeiten und legt mit “Sarcoma“ ein hochtechnisiertes und durchgängig bedrohlich wirkendes Tech-Death Album voller Tempiwechsel, Disharmonien und Polyphonie vor, die zusammen immer abwechslungsreiche und gnadenlose Meuchelsongs ergeben.
Die nötigen musikalischen Mittel sind zweifellos vorhanden und so gibt es zehn Songs im modernen NWOAM Metal Sound. Mal überwiegend frickelig ausgeführt, mal zäh wie die berühmte Lawa oder im nächsten Moment schön im High-Speed wie bei ‘The Putrid Sunrise‘ oder dem Rausschmeissertrack ‘Anodyne‘. Bei all den gegenläufigen Rhythmen im Album, erscheint der Titeltrack fast als Groovesong, der mit langsamen und simplen fast black-metallisch wirkenden Part alterniert und eine ungeahnte Dichte in der Soundwand gebiert.
Neben dem Intermezzo ‘Zero‘, erinnert nur noch das vorletzte, verdammt Prog-lastig ausgefallene Stück ‘Sugar Paper‘ an rein instrumentale Zeiten. Stattdessen brüllt Kevin Muller (Ex- Suffocation) jetzt die Songs über das menschliche Leid und eigenen schmerzvollen Erfahrungen. Brutal schon aber im Wesentlichen gleichbleibend intensiv gekotzt, und irgendwie wie bei einer der zahl- und namenlosen Corebands.
Für Fans moderner Death(-core) Sounds mit ausgeprägter Affinität zum Prog ist “Sarcoma“ vielleicht ein Offenbarung. Für traditionelle Death Metaller gibt es während der Spielzeit nur wenig, was wirklich hängen bleibt wie es z.B. bei Death oder den frühen Atheist, der Fall war (um mal Vergleiche mit den Benchmarks des Genres zu anzustellen). Dennoch ein grundsätzlich gutes und intensives Brutalo Tech-Death Album, das mich aber nur gelegentlich richtig packt.
Die vorab ausgekoppelten Songs findet ihr hier.
Sven Bernhardt vergibt 7 von 10 Punkten