ALKONOST – Дар саламандры

ALKONOST

Titel: Дар саламандры

Label: Independent

Spieldauer: 41:55 Minuten

VÖ: 20. August 2024

Russische Musik schafft es momentan eher selten bis in den Westen. Die Gründe liegen nahe. Wenn sich jetzt also ein Album zu uns verirrt, gebe ich natürlich eine Chance. Als Fan von Mucke in Muttersprache im Falle von ALKONOST sogar besonders gern.

Das Quartett existiert wohl schon seit 1995, schaut man auf die Bandcamp-Seite, sieht man, wie aktiv ALKONOST schon waren. Ihren Sound beschreiben sie als Mixtur aus Symphonic und Folk Metal. Das trifft den Nagel schon auf den Kopf. Denn der grundlegende Nightwish-Sound wird garniert mit vielen russischen Melodien. Das verleiht dem Ganzen eine gewisse Eigenständigkeit. Auch der russische Gesang tut seinen Teil, dass ALKONOST recht eigenständig wirken.

Im Gegensatz zu vielen unserer einheimischen Bands, die mit Folk und Symphonic Sounds hantieren, beweisen die vier eine gesunde Grundhärte und vermeiden jeglichen Kitsch. Und -fast noch wichtiger- der Gesang von Ksenia Pobuzhanskaya hat so gut wie nichts mit den sonst fast schon gefürchteten Träller-Elsen zu tun. Ja, diese Soprane beherrschen ihre Stimmen, aber für viele Ohren sind sie doch eher eine Art Gift. Da ist Ksenia eine wirkliche Wohltat.

Ich verstehe nicht viel von den Texten. Aber der Titel der Scheibe wird übersetzt mit „Geschenk des Salamnders“. So dreht sich vieles hier um das Feuer, eines der vier Elemente. Es bringt Licht und Wärme. Ohne ´Солнце´, ohne Sonne, dem größten Feuer in unserem System, wäre unser Leben gar nicht möglich. Ein paar Blicke in die Mythologien der Welt passen zum Sound. Meist schwer metallisch rockend, gibt es aber auch ein paar tänzerisch beschwingte Momente. Was auffällt ist der eher sparsame Umgang mit Streichern und künstlichem Orchester. Da wirken ALKONOST doch meist eher erdig und bodenständig. So haben sie doch eine gewisse Chance, neben der orchestralen Massenware der Marke Tristania oder Epica.

Mario Wolski vergibt 7 von 10 Punkten