ALICATE – HEAVEN TONIGHT

ALICATE

Titel: HEAVEN TONIGHT

Label: Pride & Joy

Spieldauer: 42:26 Minuten

VÖ: 19. April 2024

Seit den späten 80ern dauert die Karriere dieser Truppe schon an. Mit Höhen und Tiefen und natürlich auch den fast schon obligatorischen Eislagen. Höhepunkte für Sänger/Gitarrist Jonas Erixon und Basser Fredrik Ekberg waren sicher ihre Debüt-Single „The End“, anscheinend ein gefragtes Sammlerstück, und ihre Tour 1992 im Gefolge Ian Gillans „Toolbox“. Das erste Album „World Of Anger“ erschien allerdings erst 2009, seitdem hat man noch ein paar Dreher nachgelegt. Trotzdem sind sie mir bei heute unbekannt geblieben.

Erster Eindruck, aber das kann am runtergeladenen Material liegen, der Mix erscheint mir sehr leise. Selbst auf voller Lautstärke auf den Kopfhörern ist die Außenwelt lauter. Das ist das komplette Gegenteil zu allen hochgetunten heutigen Aufnahmen.

Zweiter Eindruck, beginnend mit dem flotten Opener ´Are You Ready´, das ist ein wunderschöner Melodic Rock. Da bin ich bereit für. Aber an was erinnert mich das? Manche Keys erinnern schon mal an Deep Purple. Aber nein, das ist noch nicht, was mir als Vergleich rumschwirrt. Irgendwann aber fällt der Groschen, im Supermarkt, an der Tiefkühltruhe mit dem Impulseis. Klaro, süßer Inhalt, knackige Hülle, das könnte ein Magnum sein.

Und wenn ich genauer hinhöre fällt mir auf, Jonas weist schon auch stimmlich Ähnlichkeit mit Bob Catley auf. Allerdings klingt der Schwede etwas kräftiger als sein britischer Kollege heutzutage. Auch musikalisch erinnert vieles an Magnum. Die Gitarrenarbeit, der Einsatz der Keyboards, selbst beim Songwriting kann man Parallelen finden. Keineswegs unangenehme. Eher fühle ich mich zurückversetzt in der Zeit. Denn das, was ALICATE hier abliefern würde genau zwischen „Wings Of Heaven“ und „Goodnight L.A.“ passen.

So steht ein feiner fetziger Rocker wie ´Dreaming´ neben kraftvollen Balladen der Marke ´You’re Gone´. ALICATE gelingt es dabei, nicht wie eine bloße Kopie zu wirken. Vielmehr kommen sie mir vor, wie die lang vermißten Zwillingsbrüder. Als ob sie aus altbekannten Zutaten ein neues Gericht kreiert hätten. Eines, das mit doch ganz ordentlich schmeckt.

 

Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten