AKROASIS ist alles andere als eine weitere gewöhnliche Melodic Death Metal-Band. Schon „Ilion“, das Debüt der Schweizer, wusste durch seinen Abwechslungsreichtum und intellektuellen Anspruch zu gefallen. Auf ihrem Zweitwerk „Hubris“ zeigt sich das Quintett nochmals deutlich gereift und geerdet.

Das liegt in erster Linie am neuen Sänger Mike Brügger, dessen Vocals eindeutig Death Metal-Charakter aufweisen, aber gleichzeitig variantenreich genug sind, um die vielschichtigen Songs entsprechend umzusetzen. So gefällt Mike beispielsweise zu Beginn von ‚Before The Fall‘ als Geschichtenerzähler, während er bei ‚Most Atrocious Deed‘ geschickt zwischen Growls und Screams wechselt. Auf diese Weise bringt er die Lyrics, die von Gitarrist und Texter Marcel Knupp wiederum aus der Griechischen Mythologie entlehnt wurden, so authentisch und abenteuerlich rüber, wie es die dahintersteckenden Geschichten verlangen.

Eingeleitet durch ein akustisches Intro kommen die neun Stücke auf „Hubris“ allesamt schneller auf den Punkt als noch auf ‚Ilion‘, allerdings nicht zu Lasten des gewohnten AKROASIS-Esprits, der vor allem durch die melodischen Harmonien und Soli von Leadgitarrist Christof Schafer erzeugt wird. Ein gutes Beispiel dafür ist der Song ‚Seven Times‘, welcher auch das kongeniale Coverartwork inspiriert hat.

Die Produktion lag wiederum in den bewährten Händen von VO Pulver und die Veröffentlichung erfolgt einmal mehr durch die versierte Vinylschmiede Doc Gator Records. Auf diese Weise bleibt das bewährte Schweizer Netzwerk also intakt und verhilft AKROASIS hoffentlich zur verdienten Beachtung in einem immer unübersichtlicher werdenden Veröffentlichungsdschungel.

Alex Fähnrich vergibt 8,5 von 10 Punkten

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