AKHLYS
Titel: HOUSE OF THE BLACK GEMINUS
Label: DEBEMUR MORTI PRODUCTIONS
Spieldauer: 53:00 Minuten
VÖ: 05. Juli 2024
Ein pechschwarzer Mahlstrom des Horrors versprühte der unschlagbare Vorgänger Melinoë vor gut vier Jahren. Jetzt sind die Black Metaller aus Colorado mit neuer Scheibe im Gepäck zurück und man darf gespannt sein was „House of the black geminus“ alles im Köcher hat.
Zunächst kommt ein cineastisches Intro zum ersten Song zum Einsatz, das langsam in die Scheibe und in die Atmosphäre einführt. Doch schon bald ergießen sich flirrende Riffkaskaden aus schwarzer Lava und mächtige Drumpattern über den Hörer. Verstärkt durch das abgrundtiefe Gekeife von Naas Alcameth bleiben AKHLYS doch recht nahe am Vorgänger. Auch wenn ich die dort erzeugte Atmosphäre etwas sagen wir gespenstiger fand. Auf der neuen Scheibe klingt es etwas offener und mehr um Abwechslung bemüht. Gerade im Bezzug auf Instrumentierung und Dynamik haben die Amis noch ne Schippe draufgelegt. Anyway, Fans des Vorgängers bzw. der beiden Vorgänger werden sich hier sicherlich wohl fühlen. Die Ambient Einsprengsel als auch die sehr effektiv eingesetzte Arbeit mit dem Keyboard sind sowohl handwerklich als auch kompositorisch gelungen. Gerade bei der Länge der Tracks schaffen es AKHLYS in beachtlicher Weise mit ihren hypnotischen Vollgassongs den Hörer zu fesseln. Und fesseln meine ich dabei wortwörtlich. Man ist dieser Scheibe ausgesetzt und unterworfen. Wie ein dunkler Körperkäfig hat sie den Hörer fest im Griff und gibt ihn erst am Ende frei. Mit möglicherweise psychischen Schäden.
Weniger zwingend durch die Atmosphäre als der Vorgänger aber keinen Deut schlechter und mindestens genauso intensiv. AKHLYS habe so also vermieden ein Melinoë Teil II rauszuhauen sondern komponieren etwas luftiger. Zurücklehnen und genießen!
Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten