AGRYPNIE – METAMORPHOSIS

AGRYPNIE

Titel: METAMORPHOSIS

Label: AOP RECORDS

Spieldauer: 68:08 Minuten

Die Post / Atmospheric Black Metal Band AGRYPNIE meldet sich mit „Metamorphosis“ mit ihrem bereits sechsten Studioalbum zurück. Drei Jahre nach dem formidablen „Grænzgänger“ ist die Truppe um Torsten Hirsch (Nocte Obducta) wieder mit neuem Material am Start.
Um es gleich vorweg zu nehmen: eine sprichwörtliche Metamorphose ist die Band nicht durchlaufen. Gleichwohl sind einige Aspekte geändert worden, die bislang in dieser Vehemenz und Deutlichkeit so noch nicht da waren. Es bleibt kein Album für den lauen Nachmittag am See, sondern AGRYPNIE servieren weiterhin schwere Vollkost.
Das Werk erstreckt sich über neun Tracks plus Epilog und Prolog in einer Gesamtlänge von 68 Minuten. Der Sound wurde im wesentlichen kaum verändert. Gastgesang wurde unter anderem  von C.S.R. (Schammash), Nachtgarm (Negator) und Travos von Thormesis beigesteuert.
AGRYPNIE schaffen größtenteils einen gekonnten Spagat aus aggressiven, mit Blastbeats unterlegten Passagen und ruhigen Elementen. Der Prolog mutet bisweilen sogar orchestral-bombastisch an. Lange und Atmosphäre-spendende Instrumentalpassagen prägen das Bild der Scheibe nachhaltig – an vielen Stellen mit massiven Synthesizereinlassungen.
Prägend bleibt Hirschs Gekeife und Gebelle, was den Post-Charakter – insbesonder in Sachen Melancholie und Seelenheil – weiterhin unterstreicht. Herauszuheben ist in jedem Falle die Arbeit am Schlagzeug von Neuzugang Florian (Theotoxin).
Ein stellenweise verträumtes und sogar ruhiges Album von AGRYPNIE. Ihre Radikalität kehren sie sehr selten wirklich hervor und treffen daher nicht in dem Maße wie es vielleicht sein müsste. Um ein Bild zu geben: euch dürstet und ihr labt euch am Wasser, doch ihr stellt einfach fest: Irgendwie ein bißchen zuviel Sprudel!

Ingo Holzhäuser vergibt 7 von 10 Punkten