Mit „Erg“ veröffentlicht die rheinhessische (Post) Black Metal Institution AGRYPNIE ihren bereits siebten Longplayer. Das Duo Torsten (u.a. Nocte Obducta, Theotoxin) und Flo (Theotoxin) bilden den Kern der Band und haben alle Instrumente eingespielt. Beim Gesang hat man sich sich mit einigen Gastbeiträgen von Musikern von Groza, Dordeduh und Secrets of the Moon verstärkt. 

„Erg“ wirkte schon beim ersten Durchlauf zwingender, schroffer und direkter als der Vorgänger Metamorphosis von 2021. Dieser Eindruck konnte sich bei jedem Durchlauf bestätigen. AGRYPNIE haben hier einiges an Aggression draufgepackt ohne den Blick für ihre tiefgründige Musikalität zu verlieren. Die Songs sind unverkennbar AGRYPNIE, allerdings schaffen sie es durchweg spannender zu komponieren und getragene Passagen und Knüppelparts gekonnt miteinander zu kombinieren. Torstens Organ geht durch Mark und Bein, aggressiv und gleichzeitig verständlich was er hier ins Mikro brüllt. „Erg“ schafft es Wut, Trauer, Verzweiflung und Hass perfekt auszudrücken. War ich vom Vorgänger im Hinblick auf die etwas ausgeuferten Dudelpassagen enttäuscht, sind diese auf der neuen Scheibe so gut wie gar nicht ersichtlich. Eine wirklich spannende Platte, die gerade in der zweiten Hälfte unglaublich starke Tracks wie ‚Stunde des Wolfes‘ oder den Schlusstrack ‚Unter Sand‘ beinhaltet.

Fazit: AGRYPNIE haben mich hier komplett überrascht. Eine wirklich gute stellenweise sogar sehr gute Platte ist hierbei herausgekommen. Daumen hoch für eine der beständigsten Bands und ihr neues Album „Erg“. Klasse!

Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten

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