AGAINST EVIL – END OF THE LINE

AGAINST EVIL

Titel: END OF THE LINE

Label: DOC GATOR RECORDS

Spieldauer: 37:35 Minuten

Die Geschichte von AGAINST EVIL mutet einem Märchen aus 1001 Nacht an. 2014 gegründet, fristete die indische Formation zunächst ein Schattendasein, fast gänzlich unbeachtet vom Rest der Welt. Doch dann wurde das Quartett mit ihrem ersten Longplayer „All Hail The King“ vom Schweizer Underground Label Doc Gator Records entdeckt, das AGAINST EVIL 2019, mit Hilfe der Facebook-Gruppe „Heavy Metal Fans (HMF)“, auf eine ausgedehnte Tour nach Europa holte. Das Ganze wurde zu einem einzigen Triumphzug mit Höhepunkten beim HMF-Treffen in Oberhausen und dem Turock Open Air in Essen.

Umso größer muss der Druck gewesen sein, der auf den vier ultrasympathischen Jungs lastete, als es darum ging, einen adäquaten Nachfolger zu „All Hail The King“ abzuliefern. Um es vorweg zu nehmen: Mission erfüllt. Zwar stellt „End Of The Line“ nicht unbedingt eine Steigerung zu seinem großartigen Vorgänger dar, aber es ist der Band gelungen, dieses hohe Niveau zu halten und ihren Stil zu perfektionieren. Dabei sind die wesentlichen Trademarks das charakteristische Riffing des Gitarrentandems Shasank und Sravan, das Powerdrumming von Noble John sowie die unwiderstehlichen Hooklines, die in der Regel mehrstimmig vorgetragen werden. Denn Sravan ist nicht nur ein guter Gitarrist, sondern auch ein passabler Sänger, der Frontmann und Basser Siri bei den Refrains tatkräftig unterstützt.

Bei ‚Out For Blood‘, welches stilistisch ähnlich aus dem Rahmen fällt wie ‚Bad Luck‘ beim Vorgänger, übernimmt Sravan sogar wieder die Lead Vocals. Außerdem ist bei diesem Track Billy Sheehan am Bass zu hören, was genau wie das Gastspiel von Jeff Loomis beim letzten Album für ordentlich Publicity sorgen dürfte. Dabei haben AGAINST EVIL solches Namedropping eigentlich gar nicht nötig, weil sie einfach gute Songs schreiben und ein gutes Händchen für die Produktion selbiger haben.

Das Coverartwork zeigt die „Army Of Four“ auf dem elektrischen Stuhl, was im Titeltrack thematisiert wird. Die Eröffnungsdoublette ‚The Sound Of Violence‘/‘Speed Demon‘ macht direkt klar, wo der Hammer hängt. ‚Call To War‘, ‚Sword Of Power‘ und ‚Fearless‘ hauen in die gleiche Kerbe: Schmissige Riffs, mächtige Backline und livekompatible Gangshouts. ‚Metal Or Nothin`‘ kommt als Livehymne sicher besonders gut rüber, mutet aus der Konserve allerdings ein wenig klischeehaft an. Den Abschluss bildet mit ‚War Hero‘ eine Neuaufnahme der ersten Band-Single, die auch auf der „Fatal Assault“-EP vertreten ist.

Die zahlreichen Anhänger von AGAINST EVIL werden jedenfalls begeistert sein und das Quartett wird mit „End Of The Line“ mit Sicherheit noch einige Fans hinzugewinnen. Hoffentlich können die Jungs bald wieder hier in Europa touren, bis dahin gibt es  das Vinyl und die CD bei: https://www.docgatorshop.com/.

Alex Fähnrich vergibt 8,5 von 10 Punkten