AEONYZHAR – THE PROFANE ERA

AEONYZHAR

Titel: THE PROFANE ERA

Label: Apostasy Records

Spieldauer: 38:43 Minuten

VÖ: 25. April 2025

Aus Hannover kommen die vielversprechenden Debütanten von AEONYZHAR, die am 25. April 2025 ihr Debütalbum “The Profane Era” über Apostasy Records veröffentlichen. Der “Niedersachsen-Fünfer” besteht aus Patrick Marauska (Vocals), Christian Kupczyk (Guitars), Niklas Hoffer (Guitars), Dirk Kühner-Zelmer (Bass) und Carsten Schumacher (Drums). Zum ersten Mal hörte man von AEONYZHAR, als sie 2008 ihre Demo “Ascension” veröffentlichten, damals noch ohne zweiten Gitarrist. Fünf Jahre danach veröffentlichte man die EP “Liberation” (5 Songs) und Niklas Hoffer machte aus dem Quartett ein Quintett. Gestartet wurde AEONYZHAR bereits 2006 vom Trio Dirk Kühner (damals noch ohne “Zelmer”), Christian Kupczyk und Carsten Schumacher. An dieser Stelle der Verweis auf Bandcamp, dort kann man die 2008er und 2013er Veröffentlichung kaufen und hören – was sich definitiv lohnt.

‘A New Age of Enlightenment’ ist die monumentale Eröffnung von “The Profane Era“, der die Hannoveraner ihren Wutfetzen ‘I Spit in the Face of Forgiveness’ (zweite Singleauskopplung) folgen lassen mit dem sie erneut aufzeigen, wie gelungen ihr Mix aus Symphonic, Melodic Death / Blackened Metal ist. Betrachtet man die Illustration des sich öffnenden Portals im beigefügten Sheet, könnte das dem Kopfkino ebenfalls ein Opener sein. ‘Hymn of the Golden Age’ knallt ebenso heftig zwischen den Ohren, eindrucksvoll rahmen die symphonischen Klänge die Wucht der Drums und Gitarren ein, die miteinander um die Wette ballern. Genauso ist es mit den Clean Vocals von Hinnerk Bach und den Growls aus der Kehle von Patrick Marauska. Mit ‘Divine Hybrid Euphoria’ hören wir die bereits als Lyric-Video bei YouTube veröffentlichte Singleauskopplung zur Albumankündigung, die sich Interessierte definitiv reinziehen sollten, um sich von der Intensität der Jungs zu überzeugen. Wer wissen möchte, woher die Spoken Words kommen, dem lege ich mein Interview mit Christian Kupczyk (Guitars) ans Herz, der sehr viele Hintergründe zum Album erzählt. Die “erste Halbzeit”, oder auch Seite A unserer zum Test vorliegenden und auf 100 Stück limitierten Blue/Black/White Vinyl endet mit dem Titeltrack ‘The Profane Era’ der vor Kraft strotzt und dem Hörer mittels Blastbeats das Trommelfell bearbeitet. Besonders geil ist der Moment, als nach der symphonischen Passage erneut die Hölle losbricht.

‘Proclamation’ ist das Intro von Seite B, zu hören sind Spoken Words einer unheimlichen “Maschinenstimme” die jene Proklamation verliest, danach kommt mit dem teuflischen ‘Illuminate’ eine, für AEONYZHAR-Verhältnisse, ruhige Nummer bei der die Band Pianoklänge einstreut, die einen Gegensatz zu den fetten Gitarren sind, der Mix von beiden ist aber einfach Klasse! ‘Ulysses’ lässt es es dunkle Growls regnen, feurige Gitarren züngeln aus den Boxen, das Schlagzeug donnert und blitzt, die zwischenzeitliche Symphonic-Darbietung wirkt wie eine kleine Brise Frühling, welche die dunkle Jahreszeit kurz vor der richtigen Entfaltung zermalmt. ‘Dystopia’ und ‘Non Serviam’ sind die beiden letzten Lieder auf “The Profane Era”, die noch die ein oder andere Überraschung für den Hörer bietet, musikalische Schmankerl möchte ich Sie nennen, die ich euch aber nicht unbedingt spoilern möchte, vielleicht lasst ihr euch einfach überraschen, was die Hannoveraner Symphonic Blackened Death Metal Virtuosen für euch auf die Platte gezaubert haben!

AEONYZHAR – wie man den Bandnamen korrekt ausspricht könnt ihr ebenfalls im Interview erfahren – aus Hannover machen auf mich einen großartigen Eindruck, gerade weil sie nicht so klingen, wie viele Bands die den Mix aus Blackened Death und Symphonic Metal zocken. Bei AEONYZHAR kommen die symphonischen Elemente auch mal an Stellen und in einer Intensität, die man so nicht erwarten würde, und danach lassen die Hannoveraner die Hölle losbrechen. Auch die Growls klingen nicht immer gleich, manchmal hören sie sich teuflisch, mal böse und dann teuflisch böse an. Das Debütalbum “The Profane Era” legt die Messlatte für andere Releases aus diesem Genre schon hoch und ich bin schon auf die weiteren Veröffentlichungen der Band gespannt, deren Demo und EP, wie eingangs erwähnt, über BANDCAMP beziehbar sind. Auch die MC, CD, Vinyl und die digitale Ausgabe von “The Profane Era” gibt es auf dieser beliebten Plattform zu kaufen.

Was den Sound angeht, so lege ich euch die Vinyl Versionen ans Herz, wovon es je 100 limitierte Blue/Black/White, Dark Green und Black Vinyls gibt und auf deren Grundlage dieses Review entstanden ist. Die Scheiben kommen im Gatefold mit Lyric Sheet, in dem man die Illustrationen sehr detailreich erkennen kann und die Texte auch, die zu lesen und zu wissen, um was es geht, macht Sinn, denn das Album folgt einem Konzept und macht so gleich noch mehr Bock. Das CD-Booklet ist ebenfalls detailliert gestaltet und auch hier lohnt sich der Blick ins Liedblatt.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten