ADRIAN WEISS
Titel: DANGEROUS DISCIPLINE
Label: EIGENPRODUKTION
Spieldauer: 47:20 Minuten
VÖ: 01.Oktober.2022
ADRIAN WEISS ist einer meiner teutonischen Lieblingsgitarristen, wobei ich ihm als Halb-Amerikaner mit dieser Kategorisierung eigentlich nicht ganz gerecht werde. Die meisten kennen ihn wahrscheinlich von seiner Band Gloryful. Außerdem hat er seit Neuestem auch noch ein Death-Metal-Projekt namens SubOrbital am Start.
Langweilig wird es dem Burschen also sicher nicht. Kein Wunder, dass er diesmal geschlagene fünf Jahre gebraucht hat, um sein nunmehr viertes Soloalbum „Dangerous Discipline“ fertigzustellen. Dabei stammt der Opener und Titeltrack sogar aus den Aufnahmesessions des Vorgängers „Criminal Record“, schien dem Maestro zu jener Zeit aber noch nicht reif zur Veröffentlichung. Jetzt strotzt das Stück nur so vor Abwechslungsreichtum und umfasst von Jazz-Fusion bis hin zu harten Metal-Riffs die komplette Klaviatur des Saitenhexers.
Der Härtegrad wurde insgesamt nach oben geschraubt, was vielleicht daran liegen könnte, dass diesmal nicht der etatmäßige Drummer Lars Zehner, sondern Adrians alter Weggefährte aus Forces At Work-Zeiten, Sabir Salkic, hinter den Kesseln sitzt. Außerdem hat Bassist Marcel Willnat dem Album wieder seinen Stempel aufgedrückt. Bestes Beispiel dafür ist ‚Face Melting Phenomenon‘, welches mein Favorit auf „Dangerous Discipline“ ist.
Überhaupt hat Adrian diesmal einiges delegiert, so dass sage und schreibe zehn Gastgitarrist*innen auf dem Album zu hören sind. Gleichwohl kommt das Ganze wie aus einem Guss daher, was nicht zuletzt der feinen Produktion von Tim Schulte und Adrian höchst selbst zuzuschreiben ist. Zudem bleibt der sympathische Düsseldorfer seiner Tradition witziger Artworks und Fotos treu, wieder einmal umgesetzt durch Killustrations.
Dieses feine Teil gibt es direkt beim Künstler: adrianweissmusic.de
Alex Fähnrich vergibt 8,5 von 10 Punkten