ADORNED GRAVES
Titel: BEING TOWARDS A RIVER
Label: EIGENPRODUKTION
Spieldauer: 46:26 Minuten
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? In einem irren Thrash-Jahr mit Heathen, Havok, Onslaught und wie sie alle heißen, ist es diese Combo aus K-’fuckin’-Town, die ein frisches und außergewöhnliches Genre-Highlight abliefert. Während der 1. FC Kaiserlautern in den Untiefen der 3. Liga versumpft, schwingt sich dieses Quartett in die 1. Thrash Liga auf. Man selbst nennt den eigenen Stil allerdings „Doom ‘N Thrash‘, weil nämlich eine Vielzahl von Ingredienzien den leckeren Cocktail namens ADORNED GRAVES ausmachen. Da wechseln sich pfeilschnelle Gitarrenläufe mit Sabbath-artigen Riffs ab und auf einen Blastbeat folgt ein cooler Groove. Auch beim Gesang herrscht eine bunte Vielfalt. Nicht nur, dass man selbst über zwei gute Shouter verfügt, man hat für das zweite Album „Being Towards A River“ auch noch eine ganze Reihe von Gastsängern engagiert, allen voran Herbie Langhans (Seventh Avenue, Avantasia) und Dale Thompson (Bride). Schon der Opener ‚Swallet Hole‘ stellt klar, dass hier keine zig-fach gehörten Bay Area-Riffs verbraten werden, vielmehr wählen die Pfälzer einen fast schon avantgardistischen Thrash-Ansatz, was auf den ersten Blick wie ein Paradoxon klingt. Doch vor allem in der zweiten Albumhälfte verdichtet sich ein sehr eigenständiges Songwriting, welches mit ‚Rheingold‘ und dem abschließenden (Quasi-)Titeltrack seinen Höhepunkt findet. Und geschäftstüchtig sind die Jungs auch noch, denn ‚Rheingold‘ gibt es nebst ‚Drachenblut‘ und ‚Edelstein‘ in ihrem Webshop auch als ADORNED GRAVES-Weinsorte. Antialkoholiker können natürlich auch einfach nur die CD bestellen: http://www.adorned-graves.de/shop.html.
Alex Fähnrich vergibt 8,5 von 10 Punkten