Ja, wow. Es gibt ja wenig was einen DIREKT vom Hocker haut. Die aus Madrid stammenden AATHMA haben das bei mir geschafft. Mir bis dato völlig unbekannt dufte ich in das am 30. Juni 2023 erschienene Album „Dust From A Dark Sun“ hineinhören und mein einziger Kritikpunkt hierzu ist: ZU KURZ LEUTE! Echt jetzt.

AATHMA sind bereits seit Gründung im Jahr 2007 unterwegs und liefern hier immerhin nach ihrem Debüt von 2009 „The Call Of Shivà“, den Nachfolgern „Decline…Towers Of Silence“ (2011) und „Avesta“ (2017) mit „A Dust From A Dark Sun“  ihr nunmehr viertes Album in voller Länge ab. Die EP „Deadly Lake“ aus 2014 zählen wir mal extra. Gegründet von Mitgliedern aus Bands wie Glow, Autumnal und Adrift hat die Truppe schnell ihren Stil gefunden der es auf jeden Fall schafft die Freunde von Doom, Sludge und auch atmosphärischem Metal unter einen Hut zu bringen. Hier darf sich natürlich mal wieder rege ausgetauscht werden, denn so ganz einfach finde ich AATHMA nicht einzusortieren und landet bei mir daher der Einfachheit halber in der Kategorie „Gefällt mir“. Hier werden die Stile so gemischt, dass sie sich ergänzen statt durcheinander zu klingen. Lieb ich. Lyrisch folgt „A Dust From A Dark Sun“ dem Konzept (nachdem wir zu Staub zerfallen sind) eins mit dem Kosmos zu werden nachdem man vor der Sache mit dem Staub versucht hat ein rechtschaffendes und respektvolles Leben gegenüber Mutter Natur und gegenüber allen fühlenden Wesen zu führen. Bin ich ja schonmal direkt dabei.

Wie hört sich das an? HEFTIG! Bereits der Einstieg mit dem Titel `Cosmos` nimmt einen in andere Sphären mit und ehe man sich versieht ist man mit diesem hypnotisierenden Album drin in eben diesem. Die Zeit bleibt irgendwo zwischen Sternen und Musik stehen und genau das meine ich mit “ im Kosmos versinken“. Bevor man aber wieder richtig auftauchen kann ist das Album nach knapp 39 Minuten bereits vorbei. Also für mich hätte die Zeit ruhig noch ein bisschen stehen bleiben dürfen. Die Länge der sieben Songs schwankt zwischen 4:51 Min und 6:18 Min und ist damit aber genau richtig um weder langatmig zu werden oder einen Stimmungsaufbau auf Grund der Kürze erstmal zu vermeiden.  Das spanische Trio bestehend aus Sänger und Gitarrist Juan, Bassist Chamani und Schlagzeuger Alex zaubert hier wirklich eine unglaubliche und schwere Stimmung aus düsteren Riffs und trotzdem melodischen Hooks, die von einer sehr eingängigen, angenehmen Stimme vorgetragen werden. Man darf annehmen sie wissen was sie da tun. Die Produktion von „A Dust From a Dark Sun“ hat der ehemalige Bandkollege Carlos Santos übernommen, das wirklich saubere Mastering hat Victor Garcia beigesteuert und das Artwork stammt vom Tattoo-Künstler Robert Hernàndez. Das Ganze ist auf klassichem schwarzen Vinyl sowie 200 x auf Clear Vinyl erhältlich. Zudem  300 x auf CD. Über Bandcamp gibt es auch die digitale Version.

Ich spreche hier eine klare Empfehlung für alle aus die genreübergreifend offen sind, einen Hang zur Schwere sowie eine Vorliebe für schöne Stimmen haben und lade Euch wirklich herzlich ein mit mir im Kosmos von AATHMA zu versinken!

Judith Kroll vergibt 9 von 10 Punkten

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