3TEETH, das sind Alexis Mincolla (Vocals), Chase Brawner (Guitar, Synths and Programming) Andrew Means (Synths and Programming) und Xavier Swafford (Synths and Programming). Alleine das Line-Up verdeutlicht, dass 3TEETH keine “normale” Metalband sind, da sie sehr viel mit elektronischen Elementen und Programmierungen arbeiten. Der Musikstil der Kombo wird hauptsächlich als Industrial Metal beschrieben. 3TEETH kommen aus Los Angeles und gründeten sich 2013. 2014 veröffentlichten die Jungs ihr selbstbetiteltes Debüt, 2019 folgte die bisher letzte Platte “Metawar”. 3TEETH waren schon mit Tool, HIM und Rammstein unterwegs. Jetzt schauen wir auf ihre neue Scheibe “EndEx” die als CD, Gatefold-LP und digitales Album erhältlich sein wird.

Wer zuhause seine stationäre Anlage richtig aufdreht, kann die bedrohlichen Vibrationen der Bässe spüren, die im Intro von ´Xenogenesis´ aus den Boxen wabern. Mit dem Opener deuten 3TEETH an, was in den nächsten 45 Minuten passieren wird. ´Acme Death Machine´ ist zunächst eher ruhig, bevor es mit wilden Riffs um sich schießt. Genauso geht es in ´Slum Planet´ ab, das wie ein Ritt auf einer Schockwelle anmutet. ´What’s Left´ könnte ebenso in einer Techno-Disco gespielt werden, da die tiefen Bässe und elektronischen Anteile auch dort sehr geschätzt werden. Nach ´Merchant Of The Void´ kommt mit ´Higher Than Death´ ein Song, für den 3TEETH mit Mick Gordon zusammenarbeiten. Jener Gordon, der den Soundtrack der Videogames DOOM und WOLFENSTEIN designte. Mit ´ALI3N´ kommen wir ein wenig in den Deathcore Bereich, ´Plutonomicon´ reicht auch wieder von sehr ruhig bis hin zu absolut wild und unberechenbar, in ´Paralyze´ wirkt das HipHop-Hardcore Punk Duo Ho99o9 mit – was ein wilder Ritt. ´Scorpion´ kommt – wie auch andere Tracks zuvor – mit halsbrecherischen Breakdowns, bietet aber auch beschwörerische Female Vocals. Nach der Singleauskopplung ´Drift´, welche schon fast eine “Elektro-Ballade” ist beendet das wirklich gute Tears For Fears Cover ´Everybody Wants To Rule The World´ eine Platte, die mir so auch noch nie auf dem Tisch lag.

“EndEx” ist ein abgefahrener Ritt auf einer brachialen Rasierklinge, bei der man nie weiß wie tief sie ins Fleisch schneiden wird. 3TEETH werden ins Genre Industrial Metal verortet, dem ich nicht ganz zustimmen kann. Die Jungs würzen ihre Songs auf “EndEx” mit Deathcore, Elektro, Techno, Hardcore Punk und ein bisschen Metal. Mir gefällt, was ich da über 46 Minuten höre, allerdings wäre ich nicht imstande, die Platte über mehrere Male hintereinander rotieren zu lassen, dafür ist sie mir dann den Tick zu überdreht. Wer Extreme mag, mit der 3TEETH zu Werke gehen, der legt sich “EndEx” zu. Auch experimentierfreudige Musikfans können mit der Platte etwas anfangen, alle anderen streamen erstmal rein.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten

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