1349 – THE WOLF AND THE KING

1349

Titel: THE WOLF AND THE KING

Label: Season of Mist

Spieldauer: 38:41 Minuten

VÖ: 04. Oktober 2024

“1349 ist nicht wie andere Bands. Es ist keine Gruppe von Freunden, die beschlossen haben, gemeinsam Musik zu machen. 1349 ist eine Band, die mit einer gemeinsamen Vision und einem bestimmten Ziel gegründet wurde: das Erbe des Black Metal zu bewahren.”, das sind die ersten Worte aus der Bandinfo, die ich gerne so übernehme und auch die Worte von Sänger Ravn möchte ich euch nicht vorenthalten:

Mir gefiel die Richtung nicht, die der Black Metal Mitte der 90er Jahre einschlug. Er verlor alles, was ich an Black Metal mochte – die Düsterkeit, die Unheimlichkeit, die ursprünglichen Emotionen, die mich gefangen nahmen und mich in diese Sphäre brachten. Da waren all diese Synthesizer-basierten Bands, die sich in Piratenhemden kleideten und wie Gothics aussahen. Das hat etwas zerstört, das mir wirklich am Herzen liegt.

1349 wurde 1997 von Ravn gegründet, der mit Bassist Seidemann und dem inzwischen ehemaligen Gitarristen Tjalve, um ihm dabei zu helfen, seine Vision vom Black Metal umzusetzen und um die Ursprünglichkeit des Genres wiederherzustellen. Anno 2024 bestehen die Norweger aus Seidemann (Bass), Ravn (Vocals), Archaon (Guitars) und Frost (Drums).

Ravn sagt über seine Bandkollegen:
Ich habe Leute gefunden, die genauso denken wie ich. Wir wollten das Markenzeichen des norwegischen Black Metal zurückbringen, wie es in den frühen 90ern präsentiert wurde. Jedes Mal, wenn wir ein Album veröffentlichen, ist das die Inspiration und der Hintergrund.

Nun veröffentlichen die Schwarzmetaller ihr neues Epos mit dem Namen “The Wolf and the King”. Der Titel des Albums stammt aus einer klassischen alchemistischen Allegorie: Ein Wolf verschlingt einen König. Dann wird der Wolf von Flammen verschlungen und ein neuer König erhebt sich aus der Asche.

Aufgenommen wurde “The Wolf and the King” bei Amper Tone in Oslo, Norwegen, und New Constellation R.M.P. in Orlando, Florida. Produziert und abgemischt wurde die Patte von Ravn und Jarrett Pritchard (Eulogy, Pulchra Morte). Die Texte wurden vom langjährigen Texter der Band, Svartalv, geschrieben, der seit mittlerweile zwanzig Jahren mit 1349 zusammenarbeitet. Das sehr detailreiche Artwork stammt von Jordan Barlows und soll die chronologische Position des Albums in der Diskografie widerspiegeln.

“Dies ist unser achtes Album, und das Artwork und die Texte sind voller Verweise auf diese Zahl der Unendlichkeit“, erklärt Ravn. „Man kann im Grunde auf die Suche gehen, um Verweise auf die Zahl im Artwork zu finden.”

Genug der Vorworte, jetzt starten wir ins Album mit ‘The God Devourer’. Der Opener wirkt herausragend bedrohlich und ihm wurde auch ein Video spendiert. Der tollwütige Song gibt nicht nur das alchemistische Prinzip des Alles-Verschlingers vor, er ist auch der Maßstab für die weitere Gangart der Scheibe. ‘Ash of Ages’ ist mit Thrash Metal angereichert und dürfte den passionierten Moshern sehr gefallen. ‘Shadow Point’ startet „ruhig“, wird aber gerade am Anfang mit jeder Sekunde intensiver, räudiger und böser, sehr geile Nummer. ‘Inferior Pathways’ wirkt lyrisch ein bisschen eintönig, dafür ist ‘Inner Portal’ gewohnt giftig. Nach ‘The Vessel and The Storm’ dürfen während ‘Obscura’ die Haare fliegen und der Nacken ausgiebig trainiert werden, um für das Finale ‘Fatalist’ geschmeidig zu sein.

1349 servieren mit “The Wolf and The King” ein handwerklich und lyrisch rohes, schwarz blutendes und bitterböses neues Werk, das sich Anhänger des Norwegian Black Metal der 90er defintiv auf den Plattenspieler legen sollten. Die rasenden Gitarren, die räudigen Drums und das dreckige Growling sind richtig stark und genau so mag ich Black Metal – rasend, räudig, dreckig und BÖSE

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten