0 oder verbal ausgesprochen NULL sind eine Band aus Reykjavik, die sich laut allgemeiner Einstufung dem Depressive Black / Doom Metal verschrieben haben. Mag ja wohl auch in der Gesamtheit so sein, aber auf ihrem nunmehr zweiten Album „Entity“ erschaffen die Isländer vor allem eines, nämlich eine verdammt interessante Breitband-Sound-Landschaft. Sechs Tracks zwischen fünf und annähernd neun Minuten bieten hier wirklich alles was in der Genre Bezeichnung einfließen könnte; harsche Black Metal Ausbrüche, Solstafir’sche Klangwelten und Candlemass‘ scher Düster Doom werden hier musikalisch kompetent vernetzt. Und über allem thront Vokalakrobat S.S., der vom Klargesang, über wüste Ausbrüche bis hin zum manischen Gekeife seine ganze Gefühlswelt in die Texte und deren Intonation steckt. Dies muss man nicht unbedingt in all seinen Facetten mögen, es ergibt aber einen interessanten Kontrast. Als Anspieltipps am ehesten geeignet ist das treibende „Grasping the Outer Hull of the Tangible“ und die schleppende Walze „Conjoin The Vacuous“. Allerdings ist „Entity“ vor allem ein Werk, welches in seiner Gesamtheit wirkt und vor allem eines hinterlässt: Düsternis.

Ludwig Lücker vergibt 8 von 10 Punkten

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