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NYKTOPHOBIA – Mit dem Kuss der Muse zu den Sternen!

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Am 05. Juli 2024 wird mit “To The Stars” die vierte Langrille der Old School Melo Deather erscheinen – die man bei Bandcamp order kann . “To The Stars” heißt die Scheibe und ich verrate euch schon jetzt das “To The Stars” richtig Bock macht – mehr dazu in der Rezi.

Hallo ins NYKTOPHOBIA Hauptquartier, hallo Tomasz, hallo Micha, hallo Phillip. Schön, wir heute über eure neue Scheibe “To The Stars” sprechen, die ab dem 05. Juli 2024 auszieht um die Metalwelt zu begeistern.

Wie sieht es aus im Lager von NYKTOPHOBIA? Geht es euch allen gut?

Tomasz: Uns allen geht es soweit gut. Wir stehen kurz vorm Albumrelease und der Show auf dem Rockharz Festival und die Reaktionen auf die bisherigen Songs sind super.

Das habt ihr bestimmt schon oft beantwortet – vielleicht ist ja einmal mehr auch okay: Wie kam euer Bandname zustande?

Micha: Iron Maiden sind meine Lieblingsband und dienten mit einem Song als Inspiration!

“To The Stars” heißt eure neue Langrille, die letzte liegt schon ein bisschen zurück (“What Lasts Forever”, 2020), eure Fans durften sich jedoch 2021 über eine Split EP (“Winter Assault”) freuen, die ihr zusammen mit NIGHT IN GALES aufgenommen habt und die richtig gut eingeschlagen hat – mich fasziniert der gewaltige Titeltrack noch immer. Jetzt gingen drei Jahre ins Land, bevor ihr mit dem Song ‘Millenium’ ein Lebenszeichen gesendet habt. Ich würde gerne einen kleinen Blick zurück werfen, bevor wir uns aufmachen, um zu den Sternen zu gelangen.

Konntet ihr das von den Kritikern und Fans hochgelobte “What Lasts Forever” und “Winter Assault” noch auf die Bühne bringen?

Tomasz: Ja, konnten wir zum Glück. Nachdem das Party.San Open Air leider durch Corona verschoben werden musste, hatten wir im nachgeholten Jahr 2022 genau dort die Live-Premiere der jeweiligen Songs. Hat sich gut angefühlt, nachdem man so lange warten musste.

Was bedeutete es für euren Zusammenhalt als Band, dass ihr nicht touren konntet – selbst im Proberaum zocken war lange Zeit nicht möglich.

Tomasz: NYKTOPHOBIA ist ja sowieso keine Band, die viel live spielt, entsprechend wird dann auch nur geprobt, wenn die rar gesäten Shows anstehen. Für den Zusammenhalt ändert das also nichts. Wichtig ist für uns immer nur, dass wir die selbe Vision teilen und uns nicht unter Druck setzen mit irgendwelchen festgesetzten Zielen, es soll immer Spaß machen.

Wenn du NYKTOPHOBIA 2024 mit NYKTOPHOBIA 2020/2021 vergleichst, wie habt ihr euch entwickelt – in persönlicher und musikalischer Hinsicht?

Tomasz: Der eine hat abgenommen, der andere hat zugenommen… aber ansonsten hat sich nicht viel geändert. Außer wahrscheinlich der Anspruch, im nächsten Jahr dann doch 1-2 mehr Shows wieder zu spielen.

Micha: Außer dass wir älter und hübscher geworden sind, hat sich nichts geändert. Der Schreibprozess ist eigentlich konstant der gleiche. Das einzige, was sich tatsächlich ändert mit jedem Album, ist der Sound.

Wie sieht euer Line-up 2024 aus – vielleicht möchtest du unseren Lesern sagen, wer bei euch für was zuständig ist.

Phillip: Die Aufgabenverteilung hat sich nicht verändert: Micha ist Lead-Gitarrist und schreibt die Songs. Tomasz übernimmt die Main-Vocals und kümmert sich um alles, was mit Management zu tun hat. Ich bin Rhythmus-Gitarrist und zweiter Sänger, schreibe die Lyrics und schaue, dass das gesamte künstlerische Konzept einer roten Linie folgt. Michiel van der Plicht ist als neuer Drummer dazu gekommen und bereits auf “To the Stars” zu hören. Ben spielt den Bass.

“To The Stars” wird am 05. Juli erscheinen, die bereits veröffentlichte Single ‘Millenium’ habe ich bereits kurz erwähnt. Tomi Joutsen sagte über den Song:

Nyktophobia’s new song ‘Millenium’ stucks in your brain straight after the first listening. This old school influenced melodic death metal song is made from simple parts and delivers good vibes from start to finish. The song is great combination of melancholic atmosphere and brutal 90’s death/black vocals. Drums are arranged in diverce way and gives a interesting drama for the whole song. Solid metal with the right attitude“

Wie fühlt sich dieser Ritterschlag an?

Tomasz: Tomi ist ein super Typ mit gutem Musikgeschmack, daher freut man sich da einfach drüber, dass es ihm gefällt. Das gilt aber grundsätzlich für die ganzen positiven Feedbacks, die gerade reinkommen. Ob das jetzt Hans von Nebenan ist, oder eben ein anderer Musiker.

Bisher wurde der Titel 85.003x gespielt (Stand 24. Juni) – eine richtig starke Zahl für YouTube. Wie schaust du auf den Song?

Micha: Der Song entstand innerhalb weniger Stunden. Man könnte es einen “Onetimer” nennen. Manchmal fließt es einfach.

Phillip: Hier funktioniert das Motto „Keep it simple“. Der Song hat mich sofort abgeholt. Für die Lyrics habe ich im Gegensatz dazu allerdings wahnsinnig lange gebraucht. Die Melodie war von Anfang an in meinem Kopf, nur fehlten die Worte, um die Verzweiflung der Musik auch angemessen einzufangen.

Die zweite Single kam vor ein paar Tagen raus und heißt ‘Voyager 1’. Auch hier habe ich einen Blick in die YouTube Kommentarspalte geworfen und nur lobende Worte gefunden, denen ich mich gerne anschließe. Alleine die instrumentalen Phasen erzeugen eine Atmosphäre, als wäre man in der endlosen Weite verloren. Setzen die mächtigen Vocals ein von Phillip und dir macht es das Lied noch schwerer, düsterer und melancholischer. Auch das Lyric-Video trägt seinen Teil zur Stimmungserzeugung bei. Gab es für dieses Lied auch Reaktionen von Musikerkollegen oder vielleicht von eurem engeren Umfeld und wie seht ihr ‘Voyager 1’ beziehungsweise was fühlt ihr, wenn ihr das bedrückende und gleichzeitig bockstarke sieben Minuten Teil spielt?

Micha: Ich freue mich ganz besonders darauf, diesen Song live zu spielen. Das ist der Song, der am längsten gebraucht hat, bis zur Fertigstellung. Aber am Ende sind wir schon ziemlich stolz auf diese Nummer.

Phillip: Eventuell ein kleines Experiment, aber für mich das atmosphärisch dichteste Stück auf dem Album.

Die beiden Tracks bringen mich zu meiner nächsten Frage: Ist “To The Stars” ein (dystopisches?) Konzeptalbum?

Phillip: Das könnte man so werten. Richtig ist, dass “To The Stars” keine Sammlung einzelner unabhängiger Lieder ist, sondern inklusive der optischen Gestaltung als Gesamtwerk zu betrachten ist. Für mich war das allerdings auch schon bei “What Lasts Forever” und “Fate of Atlantis” so. Dementsprechend ist es ein normales NYKTOPHOBIA Album, diesmal vor einem anderen künstlerischen Hintergrund. Mit dem Begriff Dystopie werde ich nicht so warm, da wir keine politische Botschaft haben und niemanden warnen wollen. Das Schreiben der Lyrics ist für mich eher eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Hier und Jetzt, verpackt in kleine Geschichten, die nicht jeder verstehen muss.

Wird das Album in der Art der beiden Singles gehalten sein – denn die Atmosphäre ist wie gesagt großartig.

Micha: Lasst euch überraschen!

Um was geht es denn – ohne eure Fans zu arg zu spoilern – auf “To The Stars” und wird es eine weitere Single geben, die vielleicht mehr über das grundlegende Thema des vierten Studiowerkes erzählt?

Micha: Auch hier…lasst euch überraschen! Wir möchten nicht zu viel verraten.

Wie lange dauerte der Schreibprozess in etwa und ist es schwieriger ein Album zu machen, das einem roten Faden folgt?

Micha: Es kommt einfach darauf an, wie sehr einen die Muse küsst. Manchmal geht es schneller, manchmal passiert lange gar nichts! Man kann es nie genau vorher sagen, aber nur wenn man sich die Zeit nimmt, die man braucht, wird man selbst am Ende auch zufrieden sein.

Phillip: Einen roten Faden erlebe ich als sehr hilfreich, da sich dadurch im Prozess mehr und mehr ein Gesamtbild zusammensetzt.

Schreibt ihr eure Texte als Band gemeinsam?

Phillip: Nein. So wie Micha die Musik alleine schreibt, schreibe ich die Texte alleine. Ich denke, nur so gelingt es uns, eine künstlerische Konsistenz zu erreichen. So ist es wie “aus einem Guss”. Würden wir alles basisdemokratisch ausdiskutieren, wäre das sehr anstrengend und würde am Ende nur zu faulen Kompromissen führen.

Wenn ihr “To The Stars” mit euren bisherigen VÖs ein bisschen vergleicht, wo liegen die Unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten?

Micha: Ich denke, dass kann am besten der Hörer selbst entscheiden. Jeder interpretiert so etwas wohl anders. Ich selbst sehe jetzt bis auf Lyrik und Artwork nicht wirklich einen großen Unterschied.

Ihr habt verschiedene Formate, auf denen die Platte erscheinen wird. Am interessantesten ist für mich die Re-Vinyl, die aus verschiedenen alten Platten gepresst wurde, oder wie muss man das verstehen? Wart ihr bei der Pressung dabei?

Tomasz: Es sind nicht zwingend alte Platten (Produktionsrückläufer), sondern vielmehr auch die Vinylreste (beim Schneiden) von anderen Pressungen. Somit ist wirklich jede einzelne LP dieser Re-Vinyl Auflage (nur 100 Stück) ein Unikat mit eigener Farbe. Eine habe ich schon ausgepackt und sie sieht großartig aus. Definitiv ein schönes Sammlerstück. Bei der Pressung selber waren wir leider nicht dabei.

Ich finde, man sollte eurem Artwork-Künstler einen Orden verleihen – wie seht ihr das?

Phillip: Definitiv! Ein wirklich sehr talentierter Künstler, mit einer sehr angenehmen und zuverlässigen Arbeitsweise. Kann ich nur jedem empfehlen!

Wie entstand das Cover Artwork? Hörte Simon die Platte vorher und ließ sich von der Stimmung inspirieren?

Phillip: Zum Zeitpunkt der ersten Entwürfe konnte Simon noch gar kein Album hören, da es noch nicht fertig war. Wir haben ihm zu einem relativ frühen Zeitpunkt von unserer Vision erzählt und später mit seinen Entwürfen weitergearbeitet. Unseren Sound kannte er von vorherigen Veröffentlichungen. Simon versteht uns einfach.

Es gibt außerdem noch eine schicke Picture-Vinyl, bei der die Seite B sich allerdings komplett vom Design abhebt – warum?

Tomasz: Das hat keinen tieferen Hintergrund, abgesehen von der schönen Optik. Wir legen sehr viel Wert auf unsere Artworks und da hat sich dieser Kontrast bei der A und B Seite bei der Picture Vinyl einfach ergeben.

Seid ihr SciFi-Fans und glaubt ihr an das Leben “da draußen”?

Micha: Ich für meinen Teil, ja! Ich schaue sehr gerne Sci-Fi-Filme, oder generell alles was mit Weltraum zu tun hat. Es fasziniert mich schon immer. Auch glaube ich daran, dass es da draußen noch anderes “intelligentes” Leben gibt! Um es mit einem Zitat aus einem meiner Lieblingsfilme zu sagen: “Es wäre doch sonst eine ziemliche Platzverschwendung”, jetzt dürft ihr raten, aus welchem Film es stammt.

Phillip: Dito. Bloß weg von hier, denke ich mir relativ häufig. Dass wir allein und einzigartig sein sollen, halte ich für ziemlich unrealistisch und vermessen.

Tomasz: Ja.

Auf CD wird “To The Stars” auch erscheinen, welche weiteren Varianten habt ihr am Start?

Tomasz: Im Grunde genommen gibt es hier nur eine Variante und zwar eine Jewelcase-Version. Da bleiben wir der Linie von den Vorgängeralben treu. Allerdings gibt es dieses mal auch eine streng limitierte CD-Box Version (mit eben jener Jewelcase-CD) zusätzlich.

Warum wird “To The Stars” als Independent-Album veröffentlicht und nicht über Apostasy Records?

Tomasz: Weil es nicht zwingend notwendig ist. Wir können trotzdem die Vorteile von Apostasy Records nutzen wie den Vertrieb, bleiben aber unabhängig. Band und das eigene Label mit einem Deal zu vermischen würde sich falsch anfühlen.

Werdet ihr ein Release-Event veranstalten?

Tomasz: Das Rockharz Festival findet ja genau an unserem Release-Datum statt, daher werden wir dort die Veröffentlichung des Albums feiern. Ein zusätzliches Release-Event wird es nicht geben.

Ihr werdet auf dem Summer Breeze zocken, das weiß ich, weil ich selbst vor Ort bin und mich freue, euch da zu sehen – so der Wettergott will. Wo kann man NYKTOPHOBIA noch live erleben in 2024?

Micha: Bisher sind nur Rock Harz und Summer Breeze geplant.

Tomasz: Es kommen zwar immer neue Anfragen rein, allerdings sind wir zeitlich nicht so flexibel und da muss dann schon alles passen.

Jetzt, wo wir fast am Ende sind, dürft ihr den Lesern nochmal richtig den Mund wässrig machen und natürlich auch kundgeben, wo man “To The Stars” ordern kann!

Tomasz: Wir sind nicht so die Marktschreier, daher überlassen wir jedem selbst, ob er es gut findet und sich das Album bestellen will.

Habt vielen Dank für eure Zeit und das coole Interview, wir sehen uns hoffentlich beim Breeze auf ein Bier oder zehn!

Micha: Danke auch Dir und für ein Kaltgetränk ist immer Zeit!

Phillip: Sehr gerne. Danke für das Interesse.

Tomasz: Vielen Dank und bis zum Summer Breeze!

Interview: Tobi Stahl
Photocredit: Lisa Ulferts