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KANONENFIEBER – `Der Maulwurf` Video von „Die Urkatastrophe“

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Hinter KANONENFIEBER, steckt eigentlich nur ein Musiker, der sich das Pseudonym „Noise“ gegeben hat und ein Faible für die Geschichte des ersten Weltkriegs hat. Musikalisch gibt es eine martialische deutschsprachige Blackened Death Mixtur, mit NDH oder Post-Punk Feeling. Jetzt stellen KANONENFIEBER ihre Videosingle `Der Maulwurf` online, die auf die zweite Antikriegs-Scheibe namens „Die Urkatastrophe“ aufmerksam machen soll.

„Noise“ erklärt:

„Mit Beginn des Stellungskriegs begann im Herbst/Winter 1914 auch der unterirdische Minenkrieg. Die für den Bau der Minenschächte eingesetzten Pioniere arbeiteten in 12-Stunden Schichten, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Abgesehen von der miserablen Sauerstoffversorgung hatten die sogenannten ‘Maulwürfe‘ mit Wassereinbrüchen und Verschüttungen zu kämpfen. Die niedrigen Stollen machten es nicht möglich, im Stehen zu arbeiten, weshalb eingesetzte Mineure nach kürzester Zeit über Rückenprobleme, offene Knie und Hände sowie über die Grabenfußkrankheit klagten. Über lange Zeiträume eingesetzte Mineure litten als Folge ihres Dienstes oft an psychischen Krankheiten und Panikattacken.“

 

„Die Urkatastrophe“ erscheint am 20. September.

 

Videostream:

 

Lyrics:

Zum Einsatz als Mineur unter Tage geschickt

Ich dacht’ mir, da ist man vor Granaten geschützt

Die dreihunderteinundzwanzigste Mineur-Kompanie

Fünfzig Meter über uns herrscht an der Front Manie

Wir graben zwölf Stunden, zwölf Stunden zum Ruhn`

Doch ich kann beim Gewummer kein Auge zutun

Ich wart’ nur bis der Stollen die Granate erhält

Und wenn’s nicht der Feind schafft, dann mach ich es selbst!

 

Graben

Und weiter graben

Mit meinem Spaten

Der Maulwurf sieht kein Licht

 

Graben

Und weiter graben

Stets unter Tage

Bis der Stollen endlich einbricht

 

Vier Männer im Schleppschacht bilden eine Schicht

Einer, der den Ton mit dem Spaten absticht

Einer hält ihm den Sandsack auf

Die anderen Zwei bringen den Dreck hinauf

Eine Karbidlampe spendet uns Licht

Obendrein schwarzen Qualm, der in der Brust sticht

Im Sauerstoffmangel invalide geplagt

Ich schwör‘s, nicht mehr lang und ich schieße mich ab!

 

Graben

Und weiter graben

Mit meinem Spaten

Der Maulwurf sieht kein Licht

 

Graben

Und weiter graben

Stets unter Tage

Bis der Stollen endlich einbricht

 

Spatenstich

An Spatenstich

Nur Wasser und Erde, für uns gibts kein Tageslicht

 

Spatenstich

An Spatenstich

Offene Hände und Knie, sie plagen mich

 

Spatenstich

An Spatenstich

Seit zwei Jahren jeden Tag zwölf Stunden Arbeitsschicht

 

Spatenstich

An Spatenstich

Nur ein weiterer Tag und ich werde wahnsinnig

 

Ich atme den Ruß ein und spuck morgens schwarz

Als ob ich im Krieg nicht genug Sorgen hab

 

Die stete Luftknappheit bringt Krankheit im Geist

Da passiert‘s, dass im Dunkeln manch Gedanke entgleist

 

Es wummst und es wackelt

ein Minenaufschlag

Nur Sekunden später gibt die Grabenwand nach

 

Unterbreche fürs Letzte den grabenden Trott

Und press’ mir apathisch die Null-Acht an den Kopf

 

Graben

Und weiter graben

Mit meinem Spaten

Der Maulwurf sieht kein Licht

 

Graben

Und weiter graben

Stets unter Tage

Bis der Stollen endlich einbricht