THE HOLLYWOOD VAMPIRES – Oberhausen
THE HOLLYWOOD VAMPIRES
20. Juni 2023
Arena, Oberhausen
Nach drei langen Jahren Wartezeit konnte die geplante Tour der âSupergroupâ THE HOLLYWOOD VAMPIRES endlich Ăźber die BĂźhne gehen und so pilgerten Rockfans und Johnny Depp Fans gleichermaĂen nach Oberhausen, um die Truppe doch noch endlich live zu erleben.
Den Opener an diesem Abend gaben die noch weitgehend unbekannten 70ies Rocker mit Bluesschlagseite von CIRCUS ELECTRIC. Das Berliner Trio nutze die Gelegenheit sich diversen Tausend Rockaficionados vorzustellen und erntete zumindest mal mehr als nur den HĂśflichkeitsapplaus fĂźr ihren Auftritt.
Mit rockstartauglicher Verspätung von 30 Minuten enterten die sieben VAMPIRES die BĂźhne,  wobei Alice Cooper,  Aerosmith Gitarrist Joe Perry und vor allem Hollywood Star Johnny Depp im Mittelpunkt, des auffällig weiblich besetzten, Publikums standen. Gut anderthalb Stunden lang entertainte die âkostspieligste Cover-Gruppe der Weltâ , wie Alice die VAMPIRES mal bezeichnete hat, die sehr gut gefĂźllte Arena mit einer groĂen Rockshow, mit allem was dazugehĂśrt. Eine fette Lichtshow, vier Leinwände als Backdrop, Gitarren- , Bass- und Drumsolo inklusive.
Alle voran ging natßrlich der unverwßstliche Zeremonienmeister himself, Alice Cooper, der souverän und fehlerlos die Songs seiner eigenen Historie und auch die verschiedensten Coversongs, wie den The Doors Klassiker `Break On Through (to the Other Side)` oder AC/DCs `The Jack` singt und sie auf seine einzigartige Weise zu seinen eigenen macht.
Der glänzenden Performance tat das bestimmt keinen Abbruch und die Show war professionell bis perfektionistisch. Immerhin standen hier sechs absolute RockgrĂśĂen, Vollprofis und Rampensäue auf der BĂźhne und eben Johnny Depp, der an seinem Instrument weitaus weniger auffällig war als man es von âKäpten Jack Sparrowâ erwarten konnte. Trotzdem, beständige âJohnnyâ Rufe und sogar einige Schildchen in Richtung des Drittgitarristen zeigten, dass der Schauspieler auch mit 60 Jahren offenbar noch als Vorbild fĂźr nicht ganz jugendfreie Ideen, taugt. Und was Johnny an BĂźhnenaction vermissen lässt,  machen nicht nur Alice und Joe Perry wett, sondern vor allem auch Gitarrist Tommy Henriksen und Bassist Chris Wyse.
Musikalisch gibt es bei den HOLLYWOOD VAMPIRES keine Ăberraschungen, wie auch?  Ein paar eigene Tracks vom âRiseâ Album sowie eine ganze Latte von Klassikern der Rockgeschichte, sorgten fĂźr den akustischen Teil des Abends. Von 70er Hippierock bis zu punkigeren Nummern, wie das von Johnny Depp gesungene `People Who Died`, von Hard Rock bis zur David Bowie Hit-Nummer `Heroes` (ebenfalls mit Johnnys Vocals). So unterschiedliche Tracks sprechen naturgemäà andere Leute an, so kochte die Arena zwar nicht Ăźber, lieĂ aber immer  eine gute Stimmung erkennen. Lediglich in Punkto Sound, muss man konstatieren, dass dieser nicht an allen Plätzen des weiten Runds wirklich gut war.
Der Rockabily Klassiker `The Train Kept A-Rollin‘, den die meisten wohl in der Aerosmith Variante kennen, läutete das Ende des Abends ein, bevor Alice mit seinem Hit `School’s Out` in der âextended Versionâ, inklusive der `Brick In The Wall` Einlage, der Hollywoodreifen Show ein mehr als wĂźrdiges Ende setzte.
Setliste THE HOLLYWOOD VAMPIRES:
I Want My Now
Raise the Dead
I’m Eighteen (Alice Cooper)
Five to One / Break On Through (to the Other Side) (The Doors)
The Boogieman Surprise
My Dead Drunk Friends
You Can’t Put Your Arms Round a Memory (Johnny Thunders)
Baba O’Riley (The Who)
Who’s Laughing Now
People Who Died (The Jim Carroll Band)
The Jack (AC/DC)
As Bad as I Am
Heroes (David Bowie)
Jeff Beck Tribute
Bright Light Fright (Aerosmith)
The Death and Resurrection Show (Killing Joke)
Walk This Way (Aerosmith)
The Train Kept A-Rollin‘ (Tiny Bradshaw
School’s Out (Alice Cooper)
Text & Photo Credits: Sven Bernhardt