TARJA – `Living The Dream` Summer 2025

THE SKYS – TARJA TURUNEN – `Living The Dream´ Summer 2025

31. Juli 2025

Essigfabrik, Köln

Gut zwei Dekaden nach ihrem Ausstieg bei Nightwish ist TARJA TURUNEN mit einigen Studiowerken und vielen, vielen Live-Auftritten auch solo dick im Geschäft und hat zwischen ihre sommerlichen Festivalgigs drei Konzerte in Deutschland gepackt, was die Symphonic Jünger an diesem völlig verregneten Juliabend in die Kölner Essigfabrik zur `Living The Dream´ Summer Tour der Künstlerin pilgern lässt.

THE SKYS

Den Anfang macht aber das Prog Rock Trio THE SKYS  aus Litauen. Mit ihren sechs Stuioalben und einem ausgefeilten Sound, der oft an Pink Floyd, aber auch an Saga erinnert sind sie offenbar so etwas wie Superstars der baltischen Prog Szene. Die langen, vertrackten, abwechslungsreichen Kompositionen wie `The Guardian of the Water Tower´ vom aktuellen Studiodreher „Automatic Minds“ (2019) werden mit viel Spielfreude, Enthusiasmus und scheibar großer Leichtigkeit umgesetzt, was durchaus auf Gegenliebe der Anwesenden trifft. Dabei fällt vor allem das Wechselspiel zwischen dem Gesang von Keyboarderin Božena Buinicka und den Vocals von Leadgitarrist Jonas Čiurlionis auf. Nach einer knappen halben Stunde Spielzeit, für die nur wenige der komplexen Stücke nötig sind, wird die Band mit einem verdienten Riesenapplaus verabschiedet.

TARJA TURUNEN

Das Bild der pilgernden Jünger trifft es eigentlich ganz gut, begegnen viel Fans der Finnin ihrem Idol doch mit einer gottgleichen Verehrung, was auch an diesem Abend auf nicht wenig Die Hard Anhänger in den vordersten Reihen zutrifft, die TARJA vom ersten Ton des Openers `Eye Of The Storm´ an den Lippen hängen und die verdiente Ehre erweisen. Die Tour trägt den Titel ihrer Best-Of-Scheibe „Living The Dream“ aus dem Jahr 2022 und so gibt es auch eine abwechslungsreiche Setliste, die alle fünf rockigen Studiowerke (Weihnachts- und Klassikalben mal ausgenommen) mit jeweils zwei bis drei Tracks berücksichtigt. Dabei werden auch mal ein wenig proggige oder bluesig-jazzige Töne angeschlagen, die stimmlichen Highlights sind jedoch die melodisch-hymnischen Stücke `Deliverance´ und `Silent Masquerade´.

Das Beste hebt sich TARJA jedoch für den Schluss ihres Programms auf. Mit dem ersten Nightwish Cover `Wishmaster´, Titelsong vom 2000 veröffentlichten ersten Nr. 1 -Album der Symphonic Größe, kommt mal so richtig Schwung in die nur etwa zur Hälfte gefüllte Essigfabrik. Ein Level, welches der Solo-Hit `I Walk Alone´ problemlos halten kann, der den regulären Teil des Auftritts zunächst abschließt. Im Anschluss beendet ein ganz starker Zugaben-Dreierpack ein vor allem stimmlich herausragendes Konzert angemessen. Auf `Dead Promises´, folgen `Wish I Had An Angel´ vom nicht unumstrittenen „Once“ Album im Duett mit Gitarrist Alex Scholpp, der allerdings einem gewissen Marko Hietala nicht mal im Ansatz das Wasser reichen kann sowie der Solo-Klassiker `Until My Last Breath´, der nun auch schon anderthalb Dekaden auf dem Buckel, aber nichts von seiner Faszination verloren hat.

TARJA Setliste:

Eye of the Storm
In for a Kill
Undertaker
Falling Awake
Deliverance
Demons in You
Victim of Ritual
Oasis
Shadow Play
Silent Masquerade
Wishmaster (Nightwish Song)
I Walk Alone
Encore:
Dead Promises
Wish I Had an Angel (Nightwish Song)
Until My Last Breath

Text: Michael Gaspar

Photo Credits: Sven Bernhardt