SAXON – RAGE – `Seize The Day` Tour

SAXON – RAGE

15. Juli 2023

Oberhausen, Turbinenhalle 2

 

Bereits zum dritten Mal in einem guten Dreivierteljahr schlägt die NWOBHM-Legende SAXON nach einigen Terminen im Oktober 2022 und Gigs im März dieses Jahres unter anderem in Köln in deutschen Landen auf. Doch live sind die Mannen um Fronter Biff Byford eine Macht und das hat sich auch bis ins westliche Ruhrgebiet herumgesprochen und so ist die Turbinenhalle 2 am Samstagabend wirklich gut gefüllt.

RAGE

Rage Oberhausen

Den Opening Slot besetzen wie bereits im Frühjahr RAGE und was wie ein Heimspiel anmutet, entwickelt sich auch zu einem solchen. Peavy Wagner präsentiert sich gut bei Stimme und wie der Rest seiner Herner Truppe bestens gelaunt und voller Spielfreude. Drummer Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos betätigt sich als Jongleur an den Drumsticks und an „einem heißen Tag im Ruhrpott“ lässt die Band mit einer Setliste aus einem „bunten Reigen aus 40 Jahren RAGE“ nichts anbrennen. Von aktuelleren Songs wie dem Opener `Ressurection Day´ oder `My Way´ bis zu älterem Stoff wie `Solitary Man´ und `Don´t Fear The Winter´ wird abgeliefert. Die Menge geht, klatscht und bangt begeistert mit und beim abschließenden, hymnischen `Higher Than The Sky´ singen alle mit und die Band wird nach knapp 45 Minuten mit einem wohlverdienten, tosenden Applaus in den Feierabend verabschiedet.

SAXON

Wer zu SAXON geht, weiß im Normalfall was ihn erwartet, nämlich NWOBHM in Reinform. Und an diesem Abend bewies die Band wieder einmal, warum sie “The mighty SAXON“ genannt werden. Angeführt vom unverwüstlichen Sänger Biff,  begann die Band mit `Carpe Diem` und dem Highspeed-Banger `Motorcycle Man` ihren Oberhausener Siegeszug.  Neu war für den Großteil der Fans eigentlich nur Diamond Head Gitarrist Brain Tatler, der  anstelle des vom Tourleben zurückgetretenen Paul Quinn, auf der Bühne stand. Dass der erfahrene Tourgitarrist, hier nicht weiter auffiel, sollte als Kompliment verstanden werden.

SAXON – Oberhausen

Die Setliste wechselte zunächst zwischen „neuerem“ Material und Klassikern. So folgte auf `Age Of Steam` gleich wieder `Power And The Glory`, `Dambusters` wurde von `Dallas 1 pm`  abgelöst. Klar ist, die NWOBHMler geben Gas und wollen niemanden in der Halle enttäuschen. Davon sind sie auch verdammt weit entfernt. Dazu zünden sie im späteren Verlauf des Sets ein kaum zu schlagendes Feuerwerk an Bandhits. ´Crusader` (das die Fans dem zur Auswahl gestellten `Broken Heroes` vorziehen) , `Strong Arm Of The Law`,  `Solid Ball Of Rock, `And The Bands Played On`,`Wheels Of Steel`. Fan was willst du mehr?

Die Halle bedankt sich und steht wie ein Mann hinter SAXON. Wo andere Bands animieren, brauchen die Veteranen das gar nicht. Die Crowd singt, lässt „SAXON“-Rufe erschallen, klatscht von alleine minutenlang und feiert schlicht eine der ganz großen Bands des Heavy Metals, auch wenn sie dieses mal „nur“ die vollgestopfte Turbinenhalle 2 zum feiern, bangen und schwitzen brachten. Dazu kommt das SAXON-übliche Kuttenritual, die unterhaltsamen Ansagen und jede Menge gute Laun, die auch von der Bühne strahlt. Nach gut anderthalb Stunden folgt der gesplittete Zugabenblock, der mit den letzten Songs `747 (Strangers In The Night)`, `Denim And Leather` und `Princess Of The Night` noch einmal alles von den Fans, die noch lange Ende des letzten Tons begeistert sind.

SAXON 2023 sind einfach 45 Jahre lebendige Heavy Metal Geschichte, die mit einer tadellosen musikalischen Leistung, genug Power unter dem gereiften A**ch und einer Unzahl von Metal Hits keinesfalls in die Mottenkiste gehört, sondern auch heute noch ohne jegliche Ausfallerscheinungen abliefern!

 

Setliste SAXON:

Carpe Diem

Motorcycle Man

Age Of Steam

Power And The Glory

Dambusters

Dallas 1 pm

Heavy Metal Thunder

Metalhead

Sacrifice

Living On The Limit

Crusader

Strong Arm Of The Law

Solid Ball Of Rock

And The Bands Played On

Wheels Of Steel

Zugabe:

The Pilgrimage

747 (Strangers In The Night)

Denim And Leather

Princess Of The Night

 

Text: Michael Gaspar, Sven Bernhardt

Photo Credits: Sven Bernhardt