MOTORJESUS – Outbaix 2.0

MOTORJESUS, HELLGREASER

23. Oktober, Outbaix 2.0, Übach-Palenberg

Zu meinem ersten Live-Gig seit einer gefühlten Ewigkeit verschlug es mich in die Nähe der niederländischen Grenze im Kreis Heinsberg in den kleinen, verschlafenen Ort Übach-Palenberg, der mit der Rockfabrik und dem Outbaix 2.0 über zwei im Rock- und Metalbereich recht aktive Eventlocations verfügt.

Als Special Guest für den Hauptact, die Mönchengladbacher Hi-Octane Rocker MOTORJESUS, fungierte die Kölner „dark rooted“ Punkrockband HELLGREASER, für die es sich ebenfalls um die erste Clubshow seit über zwei Jahren handelte. Dementsprechend groß war die (Spiel-)Freude des sympathischen Quartetts und ihnen der Spaß am Zocken deutlich anzumerken. Mit ‚Back From The Dead‘, ‚Frozen Heart‘ und ‚Bloody Moonlight Dance‘ legte man zudem direkt fulminant los und konzentrierte sich naturgemäß auf Material von der diesjährigen Jubiläums-Scheibe “Symphonies Of Horror“.

Frontmann „Slaughter Lamb“ zog die Anwesenden mit seinen amüsanten und gewinnenden Ansagen auf seine Seite. Der sowohl eingängige als auch rockige als auch tanzbare Gothic-/Punkrock-Sound der Band in Tracks wie ‚She Is So Scary‘, ‚Mother Of Them All‘ und ‚Nightmare‘ tat sein Übriges zu einem gelungenen Auftritt, der wiederholt mit viel Applaus belohnt wurde. Auch die Horror-Ballade ‚Julia‘ kam sehr gut an und spätestens beim Rausschmeißer, der Bandhymne ‚Go Hellgreaser Go‘ war dann auch der erste Mini-Moshpit des Abends fällig und 45 unterhaltsame Minuten im Nu vergangen.

Nach einer überschaubaren Umbaupause enterte dann der Hauptact MOTORJESUS die Arena und startete mit ‚Drive Through Fire‘, dem Opener ihrer diesjährigen Scheibe „Hellbreaker“, in den Set. Erwartungsgemäß ging man dabei gefühlt etwas weniger euphorisch und ein wenig routinierter an die Sache ran als der Support, hatte man doch im Laufe des Monats bereits zwei Auftritte hinter sich und ist doch deutlich größere Venues gewohnt. Mit zunehmender Spieldauer schienen aber sowohl Crowd als auch Band Gefallen an ihrem jeweiligen Tun zu finden und die angereisten Fans zeigten ihren Lieblingen, dass sie den dynamischen Hardrock ihrer Helden feiern. Dabei lag der Fokus bei der Songauswahl auf den beiden letzten Silberlingen „Hellbreaker“ und „Wheels Of Purgatory“.

Und obwohl auch neue Tracks wie ‚Dead Rising‘, ‚Car Wars‘ und ‚Firebreather‘ ihr Echo fanden, hatte man doch den Eindruck, dass die „alte Scheiße“ (O-Ton Fronter Christoph Birx) noch heftigere Publikumsreaktionen hervorzurufen vermochte. So sorgten vor allem „Klassiker“ und eher schnelles, rotziges Material wie ‚Destroyer‘, ‚Re-Ignite‘, ‚The Howling‘ und ‚Dirty Pounding Gasoline‘ für gereckte Arme, klatschende Hände, mitsingende Münder und pogende Beine.

War zuvor bereits ein Werwolf auf der Bühne aufgekreuzt, kam es wenig später noch zu einer weiteren wundersamen Phänomen. So erschien der leibhaftige „Motorjupp“ und verteilte eiskaltes Dosenbier an seine verdutzten Jünger. ‚The Outrun‘ inklusive einer gehörigen Portion Heavy Metal Karaoke beendete schließlich nach etwa anderthalb Stunden den Gig.

Unter dem Strich ein mitreißender Abend und ein energiegeladenes Package, die ein größeres Publikum verdient hatten. Jetzt wo es endlich wieder möglich ist: geht zu Konzerten in Eurer näheren Umgebung und supportet vor allem kleine Bands und lokale Clubs mit Eurem Erscheinen!